Anleihen

Renditen der Bundesanleihen steigen kurzzeitig an

EZB-Direktorin Isabel Schnabel sieht nicht, dass sich die Inflationsaussichten verbessert haben. Das könnte zu Zinssteigerungen führen. Die Renditen der Bundesanleihen zogen deshalb an, dieser Anstieg war aber nicht von Dauer.

Renditen der Bundesanleihen steigen kurzzeitig an

kjo Frankfurt

Im Bereich der Bundesanleihen sind am Donnerstag im Tagesverlauf die Renditen angestiegen. Ursächlich hierfür waren Äußerungen von Isabel Schnabel, Direktorin bei der Europäischen Zentralbank (EZB), zur weiteren Inflations- und damit auch Leitzinsentwicklung im Euroraum. Der Renditeanstieg konnte sich aber nicht halten, auf den etwas höheren Niveaus griffen die Anleger dann wieder zu. Die zehnjährige Bundrendite, die am Vortag noch bei 1,08% gelegen hatte, kletterte in der Spitze bis auf 1,15%. Danach gingen die Sätze wieder zurück. Im späten europäischen Handel rentierte die zehnjährige Bundesanleihe wieder wie am Vortag mit 1,08%. Das Tagestief wurde mit 1,07% gesehen.

Die EZB müsse womöglich trotz Rezessionsgefahren auf ihrer nächsten Zinssitzung im September erneut die Zinsen kräftig anheben. Die Inflationsaussichten hätten sich seit der Juli-Sitzung nicht verbessert, so Schnabel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Im Juli entschieden wir uns für eine Anhebung um 50 Basispunkte angesichts des Inflationsausblicks. Im Moment denke ich nicht, dass sich dieser Ausblick grundlegend geändert hat“, so Schnabel weiter. Die EZB sei dazu übergegangen, von Sitzung zu Sitzung auf Basis hereinkommender Daten zu entscheiden. „Wenn ich mir die jüngsten Daten anschaue, würde ich sagen, dass die Sorgen, die wir im Juli hatten, nicht zerstreut wurden“, so Schnabel weiter. Die nächste EZB-Zinssitzung ist für den 8. September geplant.

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