Rezessionsgefahr belastet Euro
wbr Frankfurt
Der Euro ist am Mittwoch zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit vier Wochen gegenüber dem Dollar gefallen. Die Aussicht auf neue Sanktionen gegen Russland setzte die Währung unter Druck. Am Abend konnte sich die Gemeinschaftswährung etwas erholen und notierte bei 1,0916 Dollar. Mit einer weiteren Verschärfung der Sanktionen steigt das Risiko einer Rezession in Europa aufgrund einer möglichen Energiekrise. Aus Sicht der Commerzbank liegen die Gefahren für die Konjunktur der Eurozone in der eher nahen Zukunft, „weshalb der Euro im Moment keine Chance gegenüber dem Dollar hat“. Die Bank schlussfolgert, dass jeder Tag im Ukraine-Krieg Gift für den Euro sei.
Während sich der Dollar als weitgehend stabile Währung in der Krise erwiesen hat, musste der Yen erneut Verluste hinnehmen. Nach einer Zwischenerholung fiel die Währung um 0,1%, am Abend wurden 123,78 Yen pro Dollar gezahlt. Damit befindet sich die japanische Devise weiterhin in der Nähe des siebenjährigen Tiefpunkts. In den vergangenen sechs Monaten verlor der Yen 11%. Während der Yen in der Vergangenheit als sicherer Hafen galt, reagierte die Währung „diesmal nicht auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und den darauffolgenden Rückgang der weltweiten Aktienkurse“, schreibt Anlagestratege Axel Botte von Ostrum Asset Management, einer Natixis-Tochter. „Stark negative Carrys und spekulative Short-Positionen deuten auf ein weiteres kurzfristiges Abwärtsrisiko hin“, beschreibt Botte die Aussichten des Yen.
Der chinesische Yuan zeigt sich ungeachtet der Krise stabil und notierte am Abend mit 6,3542 Yuan pro Dollar. Damit legte die Währung um 0,1% zu. Im vergangenen halben Jahr konnte der Yuan um 1,4% zum Dollar zulegen und zeigte damit in der Krise ein hohes Maß an Stabilität. Probleme für die chinesische Währung könnten durch die gedrückte Wirtschaft des Landes aufkommen. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im März stark gefallen. Die anhaltenden Lockdowns insbesondere in Schanghai dürften auf absehbare Zeit ein erkennbares Abwärtsrisiko für die chinesische Währung darstellen, schreibt die Commerzbank.