Am ersten Handelstag an der Börse in Mumbai schlossen die Aktien von Hyundai Motor India um 7,2% unter ihrem Ausgabepreis. Bei diesem größten IPO in Asien und dem zweitgrößten weltweit in diesem Jahr wurde der zweitgrößte Autohersteller Indiens mit einem Marktanteil von 15% mit 1,5 Bill. Rupien (16,5 Mrd. Euro) bewertet.

Die Börsennotierung in Mumbai ist die erste von Hyundai außerhalb ihres Heimatmarktes Südkorea. Der Mutterkonzern nahm durch den Verkauf von 17,5% seiner Anteile an der Tochter durch die Ausgabe der Aktien am oberen Ende der Preisspanne 3,1 Mrd. Euro ein. Analysten erklärten das schwache Debüt mit der hohen Bewertung, einer aktuellen Schwäche im Autoabsatz und der nicht erwarteten Erhöhung der Lizenzgebühr, die an den Mutterkonzern in Südkorea fließt.

Die Aktienemission, die erste eines Autobauers in Indien seit dem Börsengang von Maruti Suzuki 2003, war zwar um über das 2,3-Fache überzeichnet, was jedoch vor allem auf institutionelle Investoren zurückzuführen war. Dagegen meinten viele Privatanleger offenbar, dass der Aktienpreis nicht den aktuell mauen Gewinnaussichten entsprach.

„Der Preis wird natürlich immer von den Investoren bestimmt“, sagte Tarun Garg, Chief Operating Officer von Hyundai India, gegenüber Journalisten, als er nach der Reaktion des Marktes gefragt wurde. Laut Daten des indischen Autobauerverbandes sind die Verkäufe im dritten Quartal um 1,8% gesunken. Das war der erste Rückgang seit zehn Quartalen.

Der indische Leitindex ist seit dem Höchststand vom 26. September um über 5% gesunken. In der Vergangenheit fielen große Emissionen mit Marktspitzen zusammen. Mit dem Börsendebüt tritt Hyundai in die Fußstapfen anderer ausländischer Unternehmen in Indien. So sind an der Börse in Mumbai auch die Tochtergesellschaften von Bosch und BASF notiert, deren Kurse mit der Hausse zum Vorjahr ebenfalls rasant stiegen. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich der Leitindex Nifty 50 mehr als verdreifacht.