Assetmanagement

 "Sicherheit als Wachstumstreiber"

Die globale Sicherheitslage verändert sich rasant, und Investitionen in dem Bereich gewinnen an Bedeutung. Die DekaBank reagiert darauf mit dem neuen Fonds Deka-Security und Defense. Matthias Danne, stellvertretender Vorstandschef, sieht darin eine Chance und einen Beitrag zur gesellschaftlichen Sicherheit.

 "Sicherheit als Wachstumstreiber"

Im Gespräch: Matthias Danne

 "Sicherheit als Wachstumstreiber"

DekaBank-Vize über Fondstrend für veränderte Welt ‒ Investieren in Cybersecurity und Verteidigung

Die globale Sicherheitslage verändert sich rasant, und Investitionen in dem Bereich gewinnen an Bedeutung. Die DekaBank reagiert darauf mit dem neuen Fonds Deka-Security und Defense. Matthias Danne, stellvertretender Vorstandschef, sieht darin eine Chance und einen Beitrag zur gesellschaftlichen Sicherheit.

wbr/fed

Die globale Sicherheitslage hat sich fundamental verändert. Investitionen in Sicherheit und Verteidigung sind nicht länger nur ein staatliches Anliegen, sondern zunehmend auch ein Thema für Anleger. Mit dem neuen Fonds Deka-Security und Defense antwortet die DekaBank auf diese Entwicklung. „Mit Deka-Security und Defense reagieren wir einerseits auf ein wachsendes Kundeninteresse und andererseits auf das Bedürfnis der Gesellschaft nach Sicherheit,“ erklärt Matthias Danne, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank. Sicherheit sei nicht nur eine staatliche Aufgabe, sondern erfordere auch eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

Definiertes Anlageuniversum

Der Name des Fonds verweist bereits auf die Investitionsfelder: Sicherheit und Verteidigung. Dazu zählen Unternehmen aus den Bereichen Rüstung, IT- und Cybersicherheit sowie Technologien zur Sicherstellung grundlegender Infrastrukturen wie Energie, Kommunikation und Versorgung. „Wir legen großen Wert darauf, dass sämtliche Komponenten des Fonds nachvollziehbar und transparent sind – deshalb auch die zusätzliche Bezeichnung mit Defense“ erklärt Danne.

Nur Unternehmen im Westen

Ein wichtiger Aspekt sei dabei, dass nur in Rüstungsunternehmen aus westlichen Ländern investiert werde. „Länder wie Russland, China, Nordkorea, Iran und ähnliche kommen selbstverständlich nicht in Betracht,“ `sagt Danne. Darüber hinaus unterliegt der Fonds den Anlagegrundsätzen aller Deka-Investmentfonds, die etwa geächtete Waffen und kontroverse Geschäftsmodelle ausschließen.

Sicherheit wirtschaftlicher Wert

„Dieses Produkt bietet Anlegern die Möglichkeit, in Sicherheit als ein wachstumsstarkes Segment zu investieren und gleichzeitig Sicherheit als gesellschaftlichen Wert zu fördern,“ betont Danne. Die globale Sicherheitslage habe die Bedeutung von Verteidigungsausgaben verändert. Danne sieht hierin auch aus Kapitalmarktsicht eine Chance: „Verteidigung, IT und Cybersicherheit sind Wachstumsfelder und konjunkturunabhängige Renditetreiber. Wir erwarten eine Mehrrendite gegenüber dem Aktienmarkt-Durchschnitt von circa 2 Prozentpunkten.“

Die Investitionen stärken das Kapital von Unternehmen, die zur Sicherheit Europas beitragen. „Das stärkt die Unternehmen und ist auch gesellschaftlich ein wichtiger Schritt,“ so Danne. Hinzu komme, das Rüstungsunternehmen von steigenden Verteidigungsausgaben profitierten. Allein die Nato-Länder planen massive Investitionen, um ihre Militäretats zu erhöhen. Deutschland möchte etwa ab 2028 jährlich 30 Mrd. Euro zusätzlich aufwenden, um das Zwei-Prozent-Ziel der Nato dauerhaft zu erreichen. US-Präsident Trump hat zudem gefordert, dass die Nato-Länder 5% der Wirtschaftsleistung in Verteidigung stecken sollten.

Die DekaBank sieht sich mit ihrem neuen Fonds einem zunehmend umkämpften Markt gegenüber. Verteidigungs-ETFs wie der VanEck Defence ETF oder der Future of Defense UCITS ETF haben sich in den letzten Jahren als beliebte Anlageinstrumente etabliert. Diese ETFs setzten auf ein spezielleres Feld bieten Anlegern die Möglichkeit, in etablierte Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Lockheed Martin oder Palantir Technologies zu investieren. Eine ähnliche Ausrichtung wie das Deka-Produkt verfolgt der neu aufgelegte Fonds LBBW Sicher Leben, der auf wichtige Wachstumsbereiche wie Cybersicherheit und digitale Verteidigung setzt.

NGO ändern Haltung

Trotz wachsenden Angebots solcher Produkte bleibt das Thema umstritten. Kritiker bemängeln ethische Aspekte. Positiv sei aus Sicht von Danne, dass NGO ihre Haltung gegenüber der Rüstungsindustrie inzwischen teilweise angepasst hätten. „Seit dem Ukraine-Krieg wird Rüstung zunehmend von NGO als notwendiger Bestandteil der Sicherheitsstrategie akzeptiert.“

Nachhaltigkeitsdebatte

Die Deka bringt das neue Produkt nicht als Nachhaltigkeitsfonds auf den Markt. Gleichwohl wird in der Branche über dieses Thema nachgedacht. Der deutsche Fondsverband BVI hat dazu 2024 eine Entscheidung getroffen: Investitionen in konventionelle Waffenhersteller sind künftig auch in Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen erlaubt – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um geächtete Waffen wie Streubomben oder chemische Waffen. „Mit dem bisherigen Ausschluss der Rüstungsfinanzierung haben wir eine gesellschaftliche Debatte unterbunden. Das ändert sich nun“, so Magdalena Kuper, Leiterin Nachhaltigkeit beim BVI.

Dieser Kurswechsel könnte auch die Akzeptanz von Produkten wie Deka-Security und Defense erhöhen. Für Danne steht fest: „Unser Fonds vereint gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Chancen in einem Anlageprodukt, das den Anforderungen moderner Anleger gerecht wird.“

Von Wolf Brandes. Frankfurt
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