Märkte am MittagDax bleibt deutlich unter 23.000 Punkten

Starke Verluste bei Douglas, Fuchs und Amadeus Fire

Am Aktienmarkt halten sich die Käufer zurück, der Dax gibt weiter nach und bleibt unter der Marke von 23.000 Punkten. Ausgeprägte Kurseinbrüche gibt es bei Douglas, Fuchs und Amadeus Fire.

Starke Verluste bei Douglas, Fuchs und Amadeus Fire

Der deutsche Aktienmarkt zeigt am großen Verfallstag Schwäche, Kauflaune will bei den Marktakteuren nicht so recht aufkommen. Zum Mittag verzeichnete der deutsche Aktienindex ein Minus von 0,6% auf 22.853 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,6% auf 5.421 Zähler. Am Vortag hatte es bereits einen Verlust des Dax um 1,2% gegeben und mit 22.999 Punkten hatte er ganz knapp unter der runden Marke von 23.000 Punkten geschlossen.

Am großen Verfallstag verfallen Optionen und Futures auf Indizes und Optionen auf Einzelaktien. An derartigen Handdelstagen fällt die Volatilität meist größer aus als gewöhnlich, wobei die Dax-Futures und Optionen an der Eurex per 13 Uhr abgerechnet werden und die Optionen auf Einzelaktien mit Xetra-Schluss um 17:30 Uhr.

Fedex belastet Deutsche Post

Im Dax verzeichneten Deutsche Post einen Kursverlust von rund 2% auf 41,14 Euro. Der Titel litt unter einem negativen Ausblick des amerikanischen Wettbewerbers Fedex. Befürchtet wird, dass es ein niedrigeres Volumen bei internationalen Express-Sendungen geben wird, ein auch für DHL wichtige Segment.

Fuchs gaben stark um 7,1% auf 45,94 Euro nach. Am Markt gab es Enttäuschung über die Prognose des Chemiekalienhändlers.

Prognose deutlich gesenkt

Douglas hatten einen Kurssturz um 20% auf 11,49 Euro hinzunehmen. Die Parfümeriekette hat aufgrund der Konsumschwäche ihre Prognose drastisch gesenkt. Das Unternehmen hatte bereits im Februar seine Gewinnerwartungen wegen eines enttäuschenden Weihnachtsgeschäft zurückgenommen.

Ebenfalls unter die Räder kam die Aktie des Personaldienstleisters Amadeus Fire. Der Kurs sackte um 8,6% auf 83,30 Euro ab. Auch hier hat der Ausblick des Managements keinen Anklang am Markt gefunden. Verwiesen wird auf eine fehlende Belebung des Marktumfelds.

Börse Istanbul unter Verkaufsdruck

An der Börse Istanbul wurde der Handel am Freitag mehrfach ausgesetzt, nachdem der Leitindex BIST erneut kräftige Verluste verzeichnete. Zeitweise gab er bis zum Mittag um 7% nach, der Branchenindex der türkischen Banken wegen Maßnahmen zur Krisenbewältigung der türkischen Notenbank sogar um mehr als 9%. Es sieht nun danach aus, dass es den größten wöchentlichen Verlust am türkischen Aktienmarkt seit 2008 gibt.

Die türkische Lira war nach den kräftigen Verlusten der Vortage aber kaum verändert bei rund 38 Lira je Dollar. Sie hat allerdings im bisherigen Jahresverlauf um fast 7% nachgegeben. Am Mittwoch war sie mit 42 Lira je Dollar auf ein Rekordtief gefallen.

Notenbank greift ein

Die Notenbank des Landes hat nach externen Schätzungen rund 10 Mrd. Dollar zur Stützung der Lira verkauft. Sie hat am Freitag zudem ihre Ein-Wochen-Repo-Auktion ausfallen lassen und zudem die Rate für Übernacht-Ausleihungen an Banken auf 46% angehoben. Nach Schätzungen von Ökonomen entspricht das einer Leitzinsanhebung von rund 350 bis 400 Basispunkten. Analysten sagten, es sei klar, dass es in der Türkei eine hohe Nachfrage nach ausländischen Währungen gibt und dass die Erwartung einer Leitzinssenkung im April vom Tisch ist.

Die türkische Justiz hatte zuvor den Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu, und andere Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf der Korruption verhaftet und damit eine politische Krise ausgelöst. Imamoglu gilt als wichtigster politischer Widersacher von Präsident Tayyip Erdogan.

Von der Wall Street gab es am Vorabend negative Vorgaben. Der wichtigste Benchmark-Index S&P 500 kam auf ein kleines Minus von 0,2% bei 5.662 Zählern. Der technologielastige Nasdaq Composite ermäßigte sich um 0,3% auf 17.691 Punkte.

Negative Vorgaben aus Asien

Die asiatischen Aktienmärkte hatten sich ebenfalls überwiegend schwächer präsentiert. Der japanische Nikkei 225 gab um 0,2% auf 37.677 Yen nach. Der breitere Topix verzeichnete allerdings einen Anstieg um 0,3% auf 2.804 Punkte, er war im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit acht Monaten geklettert. Der Hang Seng aus Hongkong, der freilich im bisherigen Jahresverlauf stark zugelegt hatte, ermäßigte sich sogar um 2,2% auf 23.690 Punkte. Nach wie vor kommt der Hang Seng aber auf einen Anstieg im laufenden Jahr von 18%. Der chinesische Blue-Chip-Index CSI 300 gab um 1,5% auf 3.915 Zähler nach. An den Märkten wurde auf geopolitische Risiken verwiesen. So hieß es, die wieder aufgenommenen israelischen Luftangriffe auf den Gaza-Streifen sowie der große ukrainische Angriff auf die russische Luftwaffenbasis in der Stadt Engels sorgten für eine gewisse Verunsicherung.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar minimal fester, gemessen an der Performance des Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner der USA misst. Im Wochenverlauf war der Dollar-Index auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen. Der Euro gab minimal um 0,1% auf 1,0839 Dollar nach, kürzlich hatte er noch oberhalb der Marke von 1,09 Dollar gestanden. Die japanische Währung büßte 0,3% auf 149,21 Yen je Dollar ein.

Neue Sanktionen gegen den Iran

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude war mit 71,69 Dollar je Barrel nur um 0,4% fester. Am Vortag hatte die US-Regierung neue Sanktionen gegen den Iran verhängt, die auch erstmals einen chinesischen Raffineriebetreiber trafen. Am Markt hieß es, es handele sich um eine klare Eskalation der USA gegen den Iran und China.