Finanzmärkte

Stichwahl in Frankreich drückt auf die Stimmung

Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich nach anfänglicher Stärke verhalten. Unsicherheiten nach der Wahl in Frankreich und der Handelsstreit mit China drücken auf die Stimmung.

Stichwahl in Frankreich drückt auf die Stimmung

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Frankreichwahl
drückt auf
Stimmung

kjo Frankfurt

Nach dem positiven Wochenauftakt sind die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag wieder in Wartestellung gegangen. Der Dax beendete den Handel bei 18.153 Punkten mit einem Abschlag von 0,8% Der Euro Stoxx 50 Index gab um 0,5% auf 4.905 Zähler nach. Begründet wurde die Zurückhaltung der Anleger mit den Unsicherheiten nach der Wahl in Frankreich und der dort nun anstehenden Stichwahl am kommenden Wochenende sowie mit dem Handelsstreit mit China. Diese beiden Faktoren drückten vor der nun anlaufenden Quartalsberichtssaison auf die Stimmung der Investoren, hieß es am Markt. Dabei erwarten Analysten von den Unternehmen überwiegend gute Geschäftszahlen, was die Stimmung wiederum heben sollte. Daten der LSEG zufolge könnten die im Stoxx Europe 600 Index gelisteten Firmen ihre Gewinne im zweiten Quartal insgesamt um 2% gesteigert haben – das erste Wachstum in einem Quartal seit den ersten drei Monaten 2023. Bei den Einzelwerten zog Siemens Energy gegen den Kurstrend der Dax-Werte deutlich an, und zwar um 3,8% auf 25,07 Euro. Der Energietechnikkonzern plant angesichts der höheren Stromnachfrage die Einstellung von mehr als 10.000 neuen Mitarbeitern und will in den nächsten sechs Jahren 1,2 Mrd. Euro in sein Stromnetzgeschäft investieren.

Am Anleihemarkt bleiben die Spreads der Frankreich-Bonds gegenüber Bundesanleihen im Fokus der Anleger. Der Spread im zehnjährigen Laufzeitenbereich kletterte am Dienstag in der Spitze bis auf 77 Basispunkte (BP) nach 75 BP am Vortag und zeitweise mehr als 85 BP am vorigen Freitag. Das Tagestief wurde mit 71 BP gesehen. Abends waren es um die 72 BP. Sollte es im Bereich der Frankreich-Spreads zu erheblichen Ausweitungen kommen, könnte sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu Eingriffen in den Markt genötigt sehen, wenn sie der Meinung ist, dass der Transmissionsmechanismus der Geldpolitik in Gefahr ist.  

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