Die Investoren benoten die Wirkung von US-Präsident Donald Trump zunehmend negativer. So ist das vom Analysehaus Sentix über das vergangene Wochenende erhobene Politikbarometer zu Trump, auch Trump-o-Meter genannt, auf ein neues Allzeittief gefallen. Bei diesem Barometer werden Investoren befragt, inwieweit Trump ihrer Meinung nach eine positive oder negative Wirkung auf die Märkte hat.

„Die Politikverdrossenheit bezüglich Donald Trump und die Wirkung seiner Politik auf die Börse erreicht eine neue Dimension“, sagt Patrick Hussy, Geschäftsführer von Sentix. „Im Vergleich zur ersten Amtszeit ist der amtierende US-Präsident mit enormen Vorschusslorbeeren gestartet. Von der Trump-Euphorie im Herbst ist nichts mehr übriggeblieben.“

Der angerichtete Vertrauensschaden sei enorm. Dies hätten auch die April-Daten des Sentix-Konjunkturindex gezeigt. Der Zoll-Schock sei enorm und ein globales Phänomen. Zudem schwebten die Zölle weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Börsen. Das Aussetzen von 90 Tagen habe nur aufschiebende Wirkung. Und am Beispiel Chinas werde den Anlegern vor Augen geführt, wie sich die Situation in Windeseile hochschaukeln könne. Das Grundvertrauen in US-Aktien, der strategische Bias, sei deshalb ein guter Gradmesser für die weitere Entwicklung. „Der Bias hat frühzeitig den Vertrauensschwund angezeigt“, erklärt Hussy. „Aktuell zeigt sich keine wesentliche Entspannung.“

Vieles deutet nach Meinung von Hussy auf den Beginn eines neuen Bärenmarkts hin. „Der erste Akt dürfte abgeschlossen sein“, so der Sentix-Geschäftsführer. „Jetzt läuft die erste Bärenmarkt-Rally.“

Der immense Vertrauensschaden lasse sich auch bei den US-Bonds feststellen. So sei das Grundvertrauen zu US-Bonds weiter erodiert und habe mit -28 Prozentpunkten den tiefsten Stand seit dem 25. März 2022 erreicht. So belaste, dass Trump nun offiziell mit einer Ablösung von Notenbank-Chef Powell drohe und das gerichtlich prüfen will.