Hedgefonds

UBP hält Long-Short-Strategien für lukrativ

Scharfe Umschwünge in der Marktdynamik haben Aktien-Hedgefonds zuletzt vor Herausforderungen gestellt. Laut der Privatbank UBP ist das Umfeld für Vehikel mit Long-Short-Strategien aber attraktiv.

UBP hält Long-Short-Strategien für lukrativ

xaw Frankfurt

Trotz wachsender Zinssorgen und einer steigenden Risikoaversion an den Märkten sieht die Schweizer Privatbank UBP ein attraktives Umfeld für Aktien-Hedgefonds mit Long-Short-Strategien. Diese Vehikel setzen darauf, Long-Positionen in unterbewerteten Titeln aufzubauen und überbewertete Papiere leerzuverkaufen. Das vierte Quartal 2021 habe solche Hedgefonds aufgrund von scharfen Um­schwüngen in der Aktienmarktdynamik vor größere Herausforderungen gestellt. Nach dem Growth-Jahr 2020 sei es im Folgejahr zu häufigen und starken Stil- und Sektorrotationen gekommen. Im Schlussquartal hätten sich Energie- und Rohstoffwerte äußerst fest entwickelt, während Technologie- und Healthcare-Titel hinterhergehinkt hätten. Die Outperformance weniger Large Caps habe zudem Hedgefonds, die bei weniger überlaufenen Nebenwerten long positioniert seien, getroffen.

Allerdings seien die beobachteten Sektor- und Stilrotationen wohl vorübergehender Natur, so dass die fundamentalen Ausblicke und In­vestmentthesen der Manager intakt blieben. Die hohe Inflation sei natürlich besorgniserregend – dies allerdings hauptsächlich für Unternehmen mit wenig margenträchtigen Geschäftsmodellen und geringer Preissetzungsmacht. Deren Aktien mieden Long-Short-Manager in der Regel oder hielten Leerverkaufspositionen bei diesen Titeln. Dagegen verfügten Unternehmen, bei denen Aktien-Hedgefonds long positioniert seien, in der Regel über hohe Margen, ein starkes Absatzwachstum sowie Preissetzungsmacht. Deshalb seien sie in der Lage, sich an steigende Teuerungsraten anzupassen. Die erhöhte Unsicherheit der Marktteilnehmer und anziehende Volatilität schafften in der Folge gerade für Hedgefonds mit dynamischem Positionsmanagement Gelegenheiten.

Schwierige Zeiten für Makro

Auch Vehikel, die Makro-Strategien verfolgten, hätten schwierige Zeiten hinter sich. Zwar hätten deren Manager die ökonomischen Bedingungen schneller zutreffend analysiert als die Zentralbanken, die sich erst nach und nach von dem Gedanken vorübergehender Inflationsanstiege verabschiedet hätten. Allerdings habe sich dieser Vorsprung für sie nicht ausgezahlt, da die ent­sprechenden Trades infolge strukturell niedrigerer Liquiditätsniveaus schnell überlaufen gewesen seien. Positiv aus Sicht der Hedgefonds sei, dass sich Makro-Strategien am leichtesten an ein verändertes Marktumfeld anpassen ließen. Dennoch sei ihre Performance für das erste Halbjahr 2022 schwer absehbar.