UBS hält Aufwärtspotenzial des Dollar für begrenzt
ck Frankfurt
Die UBS glaubt, dass das Aufwärtspotenzial für den Dollar nach seinem starken Anstieg begrenzt ist, und stuft ihn auf Neutral zurück. Der Dollar-Index habe Mitte Mai den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Auch nach seinem jüngsten Rückzug habe er in den zurückliegenden zwölf Monaten und seit Jahresbeginn um 6,2% und 13,2% zugelegt. Getrieben worden sei er von einer zunehmend „hawkishen“ Fed und einer Flucht in Sicherheit.
Nun hat der Dollar der Bank zufolge seine beste Zeit hinter sich. Die Märkte preisten einen Anstieg der Fed-Zinsen in den restriktiven Bereich ein, aber es gebe erste Zeichen für einen Rückgang der Inflationsraten. Ferner zeigten die Break-even-Inflationsraten, die auf 3% nach 2,6% vor einem Monat gesunken seien, ein größeres Vertrauen in die Fähigkeit der Fed, die Inflation in den Griff zu kriegen. Die Fed Fund Futures implizierten nun für dieses Jahr Leitzinserhöhungen von 266 Basispunkten (BP) nach einem Hoch von 285 BP Anfang Mai.
Andere Zentralbanken begännen bei der geldpolitischen Straffung aufzuholen. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe Leitzinsanhebungen von wenigstens 50 BP bis September signalisiert. Die überraschend hohe Euroraum-Inflation von 8,1% im Mai habe diese Tendenz verstärkt, was der Schweizerischen Nationalbank mehr Spielraum für eine Straffung geben werde. Die Risiken für den Dollar seien nun ausgeglichener, vor allem gegenüber dem Schweizer Franken und dem Yen. Beide seien klassische Safe-Haven-Währungen, die von verstärkten geopolitischen Sorgen profitieren sollten.