Anleihemärkte

Ukraine erwägt bei Bonds Zahlungsaufschub

Die Ukraine will mit Kreditgebern Verhandlungen aufnehmen. Medienberichten zufolge geht es um einen möglichen Zahlungsaufschub.

Ukraine erwägt bei Bonds Zahlungsaufschub

kjo Frankfurt

Die Ukraine beabsichtigt, Rückzahlungen von Bondnominalwerten und entsprechende Zinszahlungen auf diese Staatsanleihen zu verschieben. Ein entsprechender Beschluss wurde laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters am gestrigen Mittwoch gefasst. Diesem Beschluss folgend handelt es sich um die Nominalwertrückzahlungen von Eurobonds. Ausstehend hat die Ukraine Bonds in den internationalen Währungen Dollar und Euro. Zudem hat das Land Schuldpapiere in der Lokalwährung Hrywnja begeben. In der Lokalwährung sind es mit umgerechnet rund 1,75 Mrd. Euro die geringsten ausstehenden Beträge. Der Löwenanteil entfällt auf den Greenback mit gut 20,5 Mrd. Dollar. Im Euro ist es ein ausstehendes Volumen von 2,25 Mrd. Euro.

Im Gespräch ist den Berichten zufolge eine Verschiebung der Zahlungen um 24 Monate beginnend ab dem 1. August dieses Jahres. Die ukrainische Regierung hat nun angeordnet, dass das Finanzministerium des Landes Verhandlungen mit den Kreditgebern aufnehmen soll. Dabei geht es den Berichten zufolge erst mal um eine Verschiebung bis zum 15. August dieses Jahres. Zudem soll es für die aufgeschobenen Zahlungen bei den betreffenden Anleihen zusätzliche Zinsleistungen geben. Weitere Details zu geplanten Maßnahmen und Investorenverhandlungen wurden nicht bekannt. Ein Berater des Präsidentenbüros hat internationale Geldgeber indes dazu aufgerufen, ihre finanzielle Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen und damit eine finanzielle Krise des Landes in der jetzigen Situation abzuwenden. In der gegenwärtigen Situation gestaltet sich der Marktzugang für die Ukraine sehr schwierig. Anleger gehen aber davon aus, dass die Ukra­ine am Tag X nach Kriegsende auf Sympathie-Funding internationaler Investoren setzen kann.

Am Staatsanleihemarkt der Eurozone richteten die Anleger den Blick auf die anstehende Zinssitzung der EZB. Die zehnjährige Bundrendite lag im späten Handel bei 1,21% nach 1,28% am Vortag.

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