US-Wahl treibt US-Treasury-Renditen nach oben
Die US-Präsidentschaftswahlen sind derzeit zentrales Thema an den Finanzmärkten; klare Auswirkung zeigt es an den US-Bondmärkten in Form steigender US-Treasury-Renditen. „Die vor uns liegenden verbleibenden Tage im Vorfeld der US-Wahl und der Sitzung der US-Notenbank sind entscheidend für die Marktentwicklung in den kommenden Monaten. Weltweit werden die Leitzinsen in beschleunigtem Tempo gesenkt, um den Druck durch übermäßige öffentliche Defizite zu mildern. Gilts stehen unter Druck, ebenso wie langfristige T-Bonds, da Donald Trump in den Umfragen leicht vorne liegt“, hält Axel Botte, Chefstratege des französischen Assetmanagers Ostrum AM fest. Die Zentralbanken würden sich gegen den Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen stemmen, aber die Versteilung der Zinsstrukturkurven bleibe ein bedeutender Trend an den Anleihemärkten.
„Haushaltsdefizite üben Aufwärtsdruck auf die langfristigen Zinssätze aus“, sagt er. Dies spiegele sich auch in der Underperformance von Staatsanleihen gegenüber Swaps (Interbankenzins) wider. „Die Breakeven-Inflationsraten preisen jedoch die langfristigen Risiken für die Preisstabilität nicht ein, im krassen Gegensatz zu Gold, das als universeller sicherer Hafen gilt. Der Yen, der derzeit bei 152 gegenüber dem Dollar gehandelt wird, ist politischen Zwängen ausgesetzt und hat seinen Status als sicherer Hafen längst verloren“, führt Chefstratege Botte aus.
Die Europäische Zentralbank scheine ein düsteres Bild der Wirtschaftstätigkeit im Euroraum zu zeichnen und bereite die Märkte auf eine taubenhaftere Haltung vor. Andrew Bailey von der Bank of England habe sich angeschlossen. In Japan sei die Schwäche des Yen symptomatisch für den politischen Druck auf die Bank of Japan und die mögliche Eskalation des Handelskrieges, sollte der Donald Trump im November gewinnen. „Die Währungen dürften sich als Reaktion auf eine Erhöhung der Zölle rasch anpassen, wovon sowohl der Dollar als auch Gold profitieren“, sagt Botte.