WTI-Ölpreis setzt nach Dreiwochenhoch zurück
xaw Frankfurt
Die Ölpreise haben zur Wochenmitte in einem illiquiden Handel deutlich an Boden verloren. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude setzte bis zum Abend um 2,6% auf 82,14 Dollar pro Barrel zurück. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) entfernte sich vom jüngsten Dreiwochenhoch und notierte mit einem Minus von 2,6% zu 77,45 Dollar.
In den vorangegangenen Handelstagen hatte der Wegfall von Corona-Restriktionen und die damit verbundene Hoffnung auf eine stärkere Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte die Notierungen gestützt. Allerdings hält sich angesichts der hohen Infektionszahlen zugleich die Furcht davor, dass die chinesische Konjunktur als wichtiger Motor der Weltwirtschaft noch erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Derweil kurbeln die Ölraffinerien an der Golfküste von Texas, darunter auch die zwei größten des Landes, nach den kältebedingten Ausfällen der vergangenen Woche wieder die Produktion an. Zuletzt hatte ein Rückgang der amerikanischen Lagerbestände den Ölpreisen noch Auftrieb verliehen.
Auch die Lage am Gasmarkt entspannte sich weiter. So fiel der Preis für Erdgas am niederländischen Handelspunkt TTF bis auf 76,78 Euro pro Megawattstunde. So niedrig notierte der Energieträger zuletzt im Februar, vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Nach einer leichten Gegenbewegung peilte der Preis am Abend mit einem Minus von 1,6% auf 81,60 Euro den achten täglichen Rückgang in Folge an. Händler verwiesen auf die milden Temperaturen, die zu einem geringen Verbrauch führten. Laut Daten des europäischen Speicherverbandes GIE stieg der Füllstand in allen deutschen Speichern zuletzt gar auf 218,1 Terawattstunden, was einem Anteil von 88,6% der gesamten Menge entspreche.