Britische Konjunktur

Schlechtes Omen

Sowohl der britische Einzelhandelsumsatz im Dezember als auch das Verbrauchervertrauen im Januar haben unter dem Schnitt der Schätzungen von Volkswirten gelegen. Kein Wunder: Die Realeinkommen sinken.

Schlechtes Omen

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Es war das erste Weihnachten ohne Corona-Restriktionen seit 2019. Doch die britischen Verbraucher haben im Dezember wesentlich weniger eingekauft als erwartet. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, schrumpfte der Einzelhandelsumsatz im Vergleich zum Vormonat um 1,0%. Volkswirte hatten dagegen im Schnitt einen Zuwachs von 0,5% auf der Rechnung. Dazu passt, dass das vom Marktforscher GfK erhobene Verbrauchervertrauen im Januar von −42 auf −45 zurückgegangen ist. Auch dafür hatten Ökonomen einen höheren Wert (−40) angesetzt.

„Angesichts weiter fallender Realeinkommen ist die bessere Stimmung an den Finanzmärkten offensichtlich noch nicht beim britischen Verbraucher angekommen“, kommentierte die HSBC-Volkswirtin Elizabeth Martins die Daten, die nicht so recht zu den Berichten passen wollen, denen zufolge die weithin erwartete Rezession nicht so schlimm ausfallen wird wie zunächst vorhergesagt.

Das vom ONS vorgetragene Argument, die Verbraucher hätten eben ihre Weihnachtseinkäufe in den November vorgezogen, greift nicht ganz. Denn auch im November ging der Einzelhandelsumsatz zurück – um revidiert 0,5% zum September. Für das Gesamtjahr bewegte er sich um 3% unter Vorjahr.

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