Konjunktur

Arbeitslosigkeit im Euroraum stabil

Die Arbeitslosigkeit in Europa ist trotz der andauernden Beschränkungen im Januar nicht weiter gestiegen. Frühindikatoren machen zudem Hoffnung auf eine baldige Besserung.

Arbeitslosigkeit im Euroraum stabil

ast Frankfurt

Trotz der andauernden und umfassenden Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens in vielen Ländern Europas ist die Arbeitslosigkeit in der EU und im Euroraum im Januar nicht wieder gestiegen. Das Statistikamt Eurostat meldete für den ersten Monat des Jahres eine Arbeitslosenquote von 8,1% im Euroraum und 7,3% in der Europäischen Union. Die Quote für Dezember wurde für die Eurozone von 8,3% auf 8,1% revidiert. Mit 8000 Arbeitslosen mehr blieb die Zahl fast stabil. Gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch sind im Euroraum 1,01 Millionen Menschen mehr arbeitslos, während in der EU zusätzlich 1,47 Millionen Menschen ohne Job sind. Besonders schwer betroffen sind nach wie vor jugendliche Erwerbsfähige. Von insgesamt 15,7 Millionen Arbeitslosen in der EU waren knapp 3 Millionen unter 25 Jahre alt. Durch die Coronakrise im vergangenen Jahr ist die Arbeitslosigkeit in EU und Eurozone deutlich gestiegen.

Das European Labour Market Barometer, das das Institut für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) monatlich veröffentlicht, stieg um 1 auf 99,3 Punkte. Damit ist in den kommenden drei Monaten nicht mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen. IAB-Experte Enzo Weber erklärte, die Arbeitsagenturen in Europa gingen davon aus, „dass der Druck auf die Arbeitsmärkte mit Lockerung von Einschränkungen nach der zweiten Coronawelle und der Perspektive voranschreitender Impfungen nachlässt“.

Kurzarbeit nimmt zu

Im Vergleich mit der Wirtschafts- und Finanzkrise vor gut zehn Jahren fällt der Anstieg aber verhältnismäßig moderat aus. Grund ist den Statistikern zufolge, dass viele Länder in Europa anders als nach dem Bankencrash gezielt den Arbeitsmarkt stützen. So setzt nicht nur Deutschland auf die Kurzarbeit und lässt sich die hohen Lohnersatzleistungen viel kosten.

Nach Schätzung des Münchner Ifo-Instituts nahm die Kurzarbeit im Februar wieder zu. Für 100000 Mitarbeiter mehr sei Kurzarbeit angezeigt worden, so Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. 2,8 Millionen Menschen befänden sich derzeit in Kurzarbeit. „Das Bild ist zweigeteilt: Während die Kurzarbeit vor allem in Hotels und Gaststätten sowie im Einzelhandel zunahm, ist sie in der Industrie rückläufig“, so Link.