Autoindustrie will Jobs schaffen
ast Frankfurt
Trotz der anhaltenden Lieferengpässe bewertet die deutsche Autoindustrie ihre derzeitige Lage so gut wie schon seit drei Jahren nicht mehr. Der vom Münchner Ifo-Institut erhobene Stimmungsindikator für die Autobranche liegt für Juli bei 56,8 Punkten, wie die Wirtschaftsforscher am Dienstag mitteilten. Das sind 11,9 Punkte mehr als vor einem Monat und der höchste Wert seit Juli 2018. Die Erwartungen legten leicht auf plus 6,3 Punkte zu.
Die gute Stimmung schlägt sich auch bei der Schaffung neuer Stellen nieder. Mehr Unternehmen wollen dem Ifo-Institut zufolge ihren Personalbestand ausdehnen als abbauen. Das war zuletzt im Dezember 2018 der Fall. Der Indikator stieg kräftig von minus 19,3 im Juni auf plus 5,2 im Juli. Treiber der Erholung ist laut Ifo vor allem die Nachfrage in Asien und den USA.
Allerdings leide die Branche am Mangel an Vorprodukten. Aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts geht hervor, dass 83,4% der Unternehmen den Mangel an Vorprodukten bereits spüren. Insbesondere Chips sind demnach knapp. „Dies führt zu Produktionsstillständen. Insbesondere die Engpässe bei den Halbleitern werden wohl noch eine Weile anhalten.“ Die Zulieferer füllten deshalb ihre Lager bewusst auf. In der Autoindustrie war die Stimmung bereits vor Corona schlechter geworden. Seit dem Tiefpunkt im Frühjahr 2020 hat sich die Stimmung aber rapide erholt.