Babyboomer reißen immer größere Personallücke
Fachkräftemangel
Babyboomer reißen immer größere Personallücke
ste Hamburg
Diejenigen in Deutschland, die dem größten Jahrgang der Babyboomer-Generation, 1964, angehören, wurden oder werden in diesem Jahr 60 Jahre alt. In der zweiten Hälfte des laufenden Jahrzehnts werden sie das Rentenalter erreichen. Weil zugleich seit mehr als vier Jahrzehnten geburtenschwächere Jahrgänge folgen, wird sich mit dem Wechsel der Babyboomer in den Ruhestand der Personalmangel deutlich verschärfen. Darauf verweist die diesjährige repräsentative Berufe-Studie des Versicherers HDI, für die bundesweit rund 3.700 Erwerbstätige befragt wurden.
Gefahr für das Unternehmen
Laut dieser Studie sieht fast jeder zweite Berufstätige (42%) bereits jetzt Gefahren für sein Unternehmen durch das Ausscheiden der Babyboomer. Die Meinung, dass der Transfer von betrieblichem Wissen im Unternehmen beim Abschied der Babyboomer in die Rente „gar nicht gut“ oder „weniger gut“ gelinge, geben 35% der Berufstätigen an. Zugleich würden vier von zehn berufstätigen Eltern (41%) bei längeren Kinderbetreuungszeiten gerne mehr arbeiten. Jeder fünfte der Befragten (20%) stellt wegen mangelhafter Kinderbetreuungsangebote den Kinderwunsch zurück. Und erstmals, so ein weiteres Resultat der diesjährigen Studie, strebt mehr als die Hälfte aller Vollzeitbeschäftigten nach Teilzeitangeboten.
Weitere Untersuchungen zeigen, dass Deutschland bis in die erste Hälfte der 2030er Jahre hinein über 7 Millionen Fachkräfte verlieren wird, weil die Babyboomer in den Ruhestand gehen. Alarmierend findet diese Aussichten der Mittelstand. Fast jeder zweite Mittelständler sieht sein Unternehmen durch das altersbedingte Ausscheiden von Wissens- und Leistungsträgern existenziell bedroht, so der Befund in einer Umfrage des Mittelstandsverbands BVMW aus diesem Jahr.