Banken vergeben mehr Kredite
Banken vergeben
mehr Kredite
ba Frankfurt
Im August haben die Banken im Euroraum wieder mehr Kredite ausgereicht. An Unternehmen außerhalb der Finanzbranche wurden 0,8% mehr Darlehen vergeben als im Vorjahr, wie die EZB mitteilte. Im Juli hatte der Zuwachs noch 0,6% betragen. Bei den privaten Haushalten stieg die Kreditvergabe binnen Jahresfrist um 0,6% nach 0,5% im Vormonat.
Auch das Geldmengenwachstum fiel im August dynamischer aus als erwartet. Die breit gefasste Geldmenge M3, die Hinweise auf die Inflationsentwicklung gibt, stieg um 2,9% zum Vormonat. Ökonomen hatten mit 2,5% gerechnet, nachdem M3 im Juli um 2,3% zugelegt hatte. Die enger gefasste Geldmenge M1 schrumpfte mit 2,1% deutlich langsamer als im vergangenen Monat mit 3,1%. M1 gilt unter Ökonomen als Hinweisgeber für die Konjunktur.
Wegen der Fortschritte bei der Inflation und den Hinweisen auf eine deutlichere Konjunkturschwäche halten Experten derweil für möglich, dass die EZB nach der im Juni eingeleiteten Leitzinswende bereits im Oktober nochmal nachlegt. Im September hatte der EZB-Rat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,5% gesenkt.
Geringere Wachstumsraten
Im aktuellen Wirtschaftsbericht der EZB heißt es, dass das Wachstum auf kurze Sicht zwar anhalten wird, die Wachstumsraten jedoch geringer ausfallen dürften als in den Juni-Projektionen noch erwartet. Das steigende Realeinkommen dürfte in Verbindung mit einem allmählich zunehmenden Vertrauen eine konsumgetriebene Erholung unterstützen. Allerdings signalisierten Stimmungsbarometer derzeit noch ein verhaltenes Verbrauchervertrauen und erhöhte Sparabsichten bei den privaten Haushalten und auch bei den Unternehmensinvestitionen deute sich eine geringere Wachstumsdynamik an. „Dennoch wird die Binnennachfrage von der nachlassenden Wirkung der zurückliegenden geldpolitischen Straffung und einer erwarteten anhaltenden Lockerung der Finanzierungsbedingungen profitieren“, erwartet die EZB.