Importe

Bayern ist Haupt­abnehmer russischer Waren

Bayern ist wegen des hohen Bedarfs an Erdöl und Erdgas der Hauptabnehmer russischer Importe in Deutschland. Von Januar bis September gingen mehr als ein Fünftel (22,0%) der Wareneinfuhren aus dem kriegsführenden Land in den Freistaat, wie das...

Bayern ist Haupt­abnehmer russischer Waren

Reuters Berlin

Bayern ist wegen des hohen Bedarfs an Erdöl und Erdgas der Hauptabnehmer russischer Importe in Deutschland. Von Januar bis September gingen mehr als ein Fünftel (22,0%) der Wareneinfuhren aus dem kriegsführenden Land in den Freistaat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das entspricht einem Wert von 6,6 Mrd. Euro. Danach folgten in diesem Ländervergleich Brandenburg mit einem Anteil von 14,2% (4,2 Mrd. Euro) und Nordrhein-Westfalen mit 11,7 % (3,5 Mrd. Euro). BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels vermutet, dass der Freistaat in der Statistik auf Platz 1 liegt, weil die über Österreich kommende Pipeline russisches Gas nach Bayern und an die dort angesiedelte Chemieindustrie liefert. Russland hat am 24. Februar die Ukraine überfallen und wurde deshalb mit westlichen Sanktionen belegt.

Während die Importe aus Russland nach Bayern in den ersten neun Monaten 2022 aufgrund der stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energieprodukte wertmäßig um 54,9% zum Vorjahreszeitraum stiegen, sank die gelieferte Menge um mehr als ein Drittel (−38,4%). Auch in anderen Bundesländern wie Brandenburg und Nordrhein-Westfalen gab es inflationsbedingt starke Unterschiede zwischen der wert- und mengenmäßigen Entwicklung.

Bei den Exporten nach Russland hatten in Nordrhein-Westfalen produzierte Waren von Januar bis September den höchsten Anteil im Bundesländer-Vergleich: NRW lieferte 15,0% (1,7 Mrd. Euro) der deutschen Gesamtexporte der ersten neun Monate nach Russland. Auf den Rängen 2 und 3 folgten Baden-Württemberg mit 13,6% (1,6 Mrd. Euro) und Bayern mit 10,7% (1,2 Mrd. Euro).