Arbeitskampf

Britische Regierung prüft alle Optionen für Streiks

Angesichts drohender Streiks im Gesundheitswesen prüft die britische Regierung ihre Optionen. Ein Hilfsersuchen an das Militär sei noch nicht gestellt worden, sagte Gesundheitsminister Steve Barclay.

Britische Regierung prüft alle Optionen für Streiks

hip London

Die britische Regierung zieht nach Angaben von Gesundheitsminister Steve Barclay alle Optionen in Erwägung, um während der angekündigten Streiks von Mitarbeitern des National Health Service (NHS) die Gesundheitsver­sorgung aufrechtzuerhalten. „Wir haben kein formelles Hilfeersuchen an das Militär gestellt, aber natürlich werden wir uns im Rahmen unserer normalen Kontingenzplanung eine Reihe von Optionen ansehen“, sagte Barclay bei einem Krankenhausbesuch. Für ihn habe der Dialog mit den Gewerkschaften und dem Royal College of Nursing (RCN) Priorität.

Allerdings verhärten sich die Positionen zusehends. Am 15. und 20. Dezember wollen die NHS-Krankenschwestern in England, Wales und Nordirland streiken. Auch Gewerkschaften, die Hebammen, Rettungssanitäter und Krankenhausärzte vertreten, könnten sich in den kommenden Wochen für Arbeitskampfmaßnahmen entscheiden. Beim RCN ist man offenbar der Ansicht, nun die Realeinkommensverluste des vergangenen Jahrzehnts aufholen zu müssen. Barclay nannte die Forderung von mehr als 19 % mehr Lohn unbezahlbar. Die Mehrkosten würden sich auf 10 Mrd. Pfund jährlich belaufen.

Verkehrsminister Mark Harper legte nach. „Das Geld ist einfach nicht da“, um die Forderungen der Gewerkschaften des öffentlichen Diensts zu befriedigen, sagte er am Sonntag. Lohnerhöhungen, die über die Inflation hinausgehen, könne es nicht geben. So etwas habe es in der Privatwirtschaft nicht gegeben. Dort habe man sich in der Regel unterhalb der Teuerungsrate geeinigt. Harper forderte von den Eisenbahnergewerkschaften die Zustimmung zu Reformen, mit denen der Bahnverkehr modernisiert werden soll. Das werde Ersparnisse freisetzen, dann könne man über Lohnerhöhungen sprechen.

Unterdessen mehren sich die Anzeichen für sinkende Preise am Wohnimmobilienmarkt. Laut der Immobilienwebsite Zoopla wurden Objekte zuletzt um 3 % unter Angebotspreis verkauft.

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