China wird zur Schuldenfalle
ast Frankfurt
Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer können ihre Schuldenzahlungen an China nicht mehr planmäßig bedienen. Das geht aus einer Studie unter Beteiligung des IfW Kiel hervor. Demnach müssen chinesische Gläubiger ihre Kredite an Entwicklungsländer häufiger umschulden. Da die Geheimhaltungsklauseln in der Kreditvergabe in China sehr strikt seien, ist das genaue Ausmaß der Zahlungsausfälle der Studie zufolge unklar.
Sicher ist den Autoren zufolge nur, dass vielen Schwellen- und Entwicklungsländern in den kommenden zehn Jahren immer neue Umschuldungen bevorstehen könnten. „Chinas Boom bei der Kreditvergabe an Entwicklungsländer geht offenbar zu Ende“, erklärte IfW-Forschungsdirektor Christoph Trebesch und warnte: „Schwellen- und Entwicklungsländern mit hohen Schulden gegenüber China droht jetzt ein Déjà-vu der 1980er Jahre, als fortwährende Umschuldungen gegenüber westlichen Gläubigern zu einem verlorenen Jahrzehnt führten.“ Zudem gewährten chinesische Kreditgeber bei Zahlungsschwierigkeiten nur selten einen Schuldenerlass. Häufiger würden die Rückzahlungszeiträume gestreckt – bei ansonsten unveränderten Kreditbedingungen.