Konjunktur

Chinas Außenhandel kommt nicht auf Touren

Trotz Anzeichen für eine Konjunkturbelebung in China bleiben Schwungverluste beim Außenhandel bestehen. Chinas Ausfuhren in Richtung westliche Industrieländer gleiten weiter ab, während US-Restriktionen den Import von Technologiegütern hemmen.

Chinas Außenhandel kommt nicht auf Touren

nh Schanghai

Chinas neue Außenhandelsdaten knüpfen mit erneut fühlbar schrumpfenden Exporten und Importen an die Negativserie der vergangenen Monate an. Nach Angaben der Zollverwaltung vom Dienstag fielen die chinesischen Ausfuhren in den ersten zwei Monaten des Jahres in Dollar gerechnet um 6,8% gegenüber der Vergleichsperiode 2022 zurück. Die Einfuhren zeigten sich noch deutlicher um 10,2% gedrosselt. China weist manche Wirtschaftsdaten für die ersten beiden Monate zusammengefasst aus, um die saisonale Verzerrung durch das wechselnd im Januar oder Februar begangene chinesische Neujahrsfest auszugleichen.

Die neue Entwicklung stellt keine sonderliche Überraschung mehr dar, nachdem der in der Pandemiezeit über zwei Jahre hinweg zunächst äußerst stark laufende chinesische Außenhandel seit Sommer 2022 zunehmend ins Stottern kam. Dabei wirkt sich die hohe Inflation in Industrieländern und die insgesamt trübere Weltwirtschaftslage auf die Nachfrage nach chinesischen Indus­trie- und Konsumgütern aus. Gleichzeitig färben nachlassende Rohstoffpreise und eine schwächere Binnennachfrage auf Chinas Importdynamik ab. Im Dezember waren Chinas Exporte und Importe mit 9,9% und 10,6% noch deutlicher gegenüber Vorjahresmonat zurückgefallen.

Analysten zeigen sich etwas enttäuscht, dass die sich nach Abschaffung von Corona-Restriktionen seit Januar wieder belebende Konjunktur sich noch wenig auf die Handelsaktivität auswirkt. Sie gehen aber weiterhin davon aus, dass die „Wiederöffnung“ Chinas die Nachfrage nach ausländischen Konsumgütern mittelbar ankurbeln wird. Als Bremse erweisen sich von den USA erwirkte Restriktionen für die Ausfuhr von Hochtechnologie nach China. In den ersten zwei Monaten 2023 etwa sind Chinas Einfuhren von Halbleiterprodukten drastisch um 45% gesunken.

Während Chinas Exporttätigkeit gegenüber den Asean-Staaten mit zuletzt wieder 9% Zuwachs auf hohen Touren bleibt, hinkt der Handel mit den USA und auch den EU-Staaten im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich hinterher. So sind Chinas Ausfuhren in die USA im Zweimonatszeitraum um 21,8% beziehungsweise 12,2% gegenüber Vorjahr geschrumpft.