Chinas Inflation verharrt auf schwachem Niveau
Chinas Inflation verharrt
auf niedrigem Niveau
Anstieg um 0,3 Prozent – Hoffnung auf Mini-Zinsgeste
Chinas Konsumpreisindex ist im Mai mit unveränderter Rate um 0,3% gegenüber Vorjahresmonat angestiegen. Damit stabilisiert sich die Inflationsentwicklung auf einem allerdings noch sehr niedrigen Niveau. Seit Frühjahr haben sich die Verbraucherpreise wieder etwas weiter von der Nulllinie entfernt, nachdem man im März nur bei einem Plus von 0,1% lag. Seitens der Analysten hatte man für Mai einen Zuwachs um 0,4% prognostiziert.
Latenter Deflationsdruck
Bei den Marktteilnehmern herrschen weiter Zweifel bezüglich einer Erholung der Konsumkräfte, die einen strammeren Verbraucherpreisanstieg mit sich bringen soll. Die Mai-Daten zumindest lassen noch nicht erkennen, dass sich der latente Deflationsdruck zu lösen beginnt. Zum einen drehte die sequenzielle Inflationsrate, also der direkte Vergleich zum Vormonat, mit einem Rückgang um 0,1% wieder ins Minus. Zum anderen ist die um volatile Lebensmittel- und Energiepreise bereinigte Kerninflationsrate wieder leicht von 0,7% im April auf jetzt 0,6% gesunken.
Schwacher Trost
Bei den Erzeugerpreisen sieht man als positive Nachricht eine Abschwächung der seit Herbst 2022 anhaltenden Deflationstendenz. Im Mai sank der Produzentenpreisindex nur noch um 1,4% gegenüber Vorjahr. In den vorangegangenen Monaten lagen die Rückgänge zwischen 2,5 und 3%. Allerdings geht die reduzierte Erzeugerpreisdeflation auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen und nicht auf eine kräftigere Binnennachfrage zurück.
MLF-Zins im Fokus
Entsprechend mehren sich Rufe nach nachfrageorientierten Stimulusmaßnahmen. Als Hoffnungswert für monetäre Impulse gilt die nächste Zuteilung von einjährigen Zentralbankgeldern im Rahmen der Medium-Term Lending Facility (MLF) am 17. Juni. Analysten erwarten mittlerweile, dass die People’s Bank of China (PBOC) den MLF-Zins geringfügig um 10 Basispunkte nach unten schleusen wird.