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Corona trifft Arbeits­markt in ungünstigerer Ausgangslage

Die Coronakrise hat den deutschen Arbeitsmarkt spürbar härter getroffen als die Finanzkrise 2008/2009. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg veröffentlicht hat. Zwar...

Corona trifft Arbeits­markt in ungünstigerer Ausgangslage

ast Frankfurt

Die Coronakrise hat den deutschen Arbeitsmarkt spürbar härter getroffen als die Finanzkrise 2008/2009. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg veröffentlicht hat. Zwar reagierte der Arbeitsmarkt beide Male robust. Doch in Bezug auf die Erwerbstätigkeit zeigen sich deutliche Unterschiede.

Besonders bei den geringfügig Beschäftigten und den Selbständigen werden diese deutlich. So wiesen diese während der Großen Rezession eine stabile Entwicklung auf. In der Coronakrise hingegen sank ihre Zahl deutlich. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fiel zwar während der Pandemie schneller und auch stärker als nach der Finanzkrise. Doch sie erholte sich auch deutlich rascher wieder. Die Gründe für diese unterschiedlichen Auswirkungen sieht IAB-Forschungsleiter Enzo Weber in der Ausgangslage: „Durch institutionelle und strukturelle Veränderungen ging es ab Mitte der Nullerjahre am Arbeitsmarkt steil bergauf. Dieser Trend wurde in der Großen Rezession zwar gebremst, aber nicht gestoppt.“ Die Ausgangsbedingungen in der Coronakrise waren weitaus weniger günstig. „Der Trend steigender Beschäftigung schwächte sich schon 2019 ab, auch im Zuge der weltweiten Industrierezession“, so Weber. Die Coronakrise traf hierzulande also auf eine bereits schwächelnde Konjunktur. Zudem musste der Dienstleistungssektor wegen der Lockdowns Einbußen hinnehmen, während er anders als die Industrie kaum unter der Finanzkrise litt.

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