Außenhandel

Deutsche Exporteure erzielen trotz Engpässen ein Plus

Die anhaltenden Lieferengpässe bremsen im April die Importe – die deutschen Exporteure schaffen immerhin das zwölfte Plus in Folge. Sorgen bereitet dem BGA der Konflikt zwischen der EU und Großbritannien.

Deutsche Exporteure erzielen trotz Engpässen ein Plus

ba Frankfurt

Die deutsche Exportwirtschaft hat im April trotz der anhaltenden Lieferengpässe das zwölfte Plus in Folge erzielt, wenngleich sie nicht ganz so viel auslieferte wie erwartet. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) sind die Ausfuhren im April kalender- und saisonbereinigt um 0,3% im Monatsvergleich gestiegen. Ökonomen hatten nach dem Plus von 1,3% im März einen Anstieg um 0,5% prognostiziert. Die Importe sanken unerwartet kräftig um 1,7%.

„Während die Exporte dank starker Nachfrage aus den USA und China weiter ansteigen, manifestieren sich die zahlreichen Lieferengpässe der letzten Monate nun in einem leichten Rückgang der Importe“, kommentierte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA, die Daten. Im April wurden Waren im Wert von 111,8 Mrd. Euro exportiert, das sind 47,7% mehr als im Vorjahr. Die Exporte ins Reich der Mitte kletterten im Vorjahresvergleich um 16,0%, die Ausfuhren in die USA stiegen um 59,9%. Die Warenimporte im Gesamtwert von 96,3 Mrd. Euro bedeuten ein Plus von 33,2% im Jahresvergleich. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzüberschuss von 15,5 Mrd. Euro.

„Aber immerhin gelingt es der Industrie, Waren in den Export zu geben“, betonte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Sobald der Mangel an Vorprodukten und Materialien behoben sei, würden die monatlichen Exportdaten brillieren, erwartet Gitzel. Sorgen bereitet dem BGA noch die aktuelle Zuspitzung des Konflikts der EU mit Großbritannien über das Nordirland-Protokoll. Eine Eskalation nach Ablauf der Übergangsphase am 30. Juni müsse unbedingt vermieden werden, mahnte Börner.