Dienstleister stecken sich bei Industrieschwäche an
Dienstleister
stecken sich bei
Industrieschwäche an
ba Frankfurt
Die Euro-Wirtschaft ist auf Rezessionskurs. Im November haben vor allem die erstmaligen Geschäftseinbußen der Dienstleister in diesem Jahr für schlechte Stimmung gesorgt. Der Einkaufsmanagerindex der Privatwirtschaft (PMI Composite), der Industrie und Servicesektor zusammenfasst, ist auf 48,1 Punkte von 50,0 im Oktober gefallen. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Zählerstand gerechnet. Mit einem Wert unterhalb der neutralen 50er-Schwelle wird ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung signalisiert − nun zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten. Die Geschäftsaussichten wurden so trist bewertet wie seit September 2023 nicht, der Auftragseingang fiel so schwach aus wie noch nie in diesem Jahr. Erstmals seit Januar schrumpften sowohl die Industrie als auch die Dienstleister. Und auf Länderebene setzte sich die Divergenz fort: In Deutschland und Frankreich sank die Wirtschaftskraft stärker als im Oktober, in Frankreich sogar so rasant wie zuletzt im Januar. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern ging es weiter aufwärts.
„Viel schlimmer hätte es kaum kommen können“, erklärte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Neben der Wahl von Donald Trump hat die politische Unsicherheit in Frankreich − dort wackelt die Regierung − und in Deutschland − wegen der vorgezogene Neuwahlen – in den vergangenen Monaten massiv zugenommen, sodass es mit der Wirtschaft schneller bergab ging. „Man fährt nur noch auf Sicht.“