Entwarnung nach Gaslieferstopp
dpa-afx Berlin
Russlands Gaslieferstopp gegen Shell hat laut Bundeswirtschaftsministerium aktuell keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. „Wir beobachten die Lage sehr genau“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die Bundesnetzagentur als zuständige Aufsichtsbehörde für die Gasversorgung in Deutschland erklärte in ihrem täglichen Lagebericht, dass der Gaslieferstopp gegenüber Shell „nur kleine Mengen“ betreffe.
Der staatliche russische Energieriese Gazprom hat nach eigenen Angaben die Gaslieferungen an den dänischen Versorger Ørsted sowie Shell Energy Europe am Mittwoch eingestellt. Gazprom habe die Lieferungen an die beiden Konzerne beendet, weil diese sich weigerten, ihre Gaszahlungen auf Rubel umzustellen, teilte das Unternehmen mit. Von dem Lieferstopp gegenüber Shell ist auch Deutschland betroffen.
Gazprom berief sich in seiner Entscheidung auf ein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin, wonach alle Käufer russischen Gases aus dem sogenannten unfreundlichen Ausland, wozu die EU-Länder aus Sicht Moskaus zählen, ihre Zahlungen ab April auf Rubel umstellen müssen. Über diese Umstellung seien die Geschäftspartner rechtzeitig informiert worden, betonte Gazprom. Shell und Ørsted hatten sich geweigert, in der russischen Landeswährung zu zahlen. Zuvor waren die Energielieferungen bereits für Polen, Bulgarien und Finnland gestoppt worden.