Arbeitslosenquote stabil bei 6,2%

Euro-Jobmarkt zu Jahresbeginn robust

Trotz schwächelnder Konjunktur und Winterpause zeigt sich der Arbeitsmarkt im Euroraum nahezu unverändert. Die Spannweite unter den Ländern ist groß, Deutschland bleibt diesbezüglich ein Musterschüler.

Euro-Jobmarkt zu Jahresbeginn robust

Euro-Jobmarkt zu Jahresbeginn robust

ba Frankfurt

Der Arbeitsmarkt im Euroraum zeigt sich auch zu Jahresanfang stabil. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag im Januar im Monatsvergleich unverändert bei 6,2%. Ökonomen hatten einen leichten Anstieg auf 6,3% erwartet. Im vergangenen Januar waren es noch 5,8%. Laut dem Statistikamt Eurostat waren 10,655 Millionen Personen im Euroraum arbeitslos. Das sind 42.000 weniger als im Vormonat und 547.000 weniger als im Vorjahr.

Bei den Jugendlichen zeigt sich in ähnliches Bild: Die 2,263 Millionen Arbeitslose unter 25 Jahren sind zwar 3.000 mehr als im Dezember, aber 93.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 14,1%. Mit Blick auf die Geschlechter weist Eurostat eine Arbeitslosenquote von insgesamt 6,4% für Frauen und 6,0% für Männer aus. Beide Quoten sind im Monatsvergleich unverändert.

Spanien behält die rote Laterne

Unter den einzelnen Mitgliedern des gemeinsamen Währungsraums gibt es weiter deutliche Unterschiede. Die höchsten Arbeitslosenquoten weisen immer Spanien mit 10,4% und Griechenland mit 8,7% aus, wenn es in beiden Fällen auch Rückgänge von 0,2 bzw. 0,6 Prozentpunkte gab. Am anderen Ende der Skala liegen Malta mit 3,0% und Deutschland mit 3,5% nach der harmonisierten Berechnungsmethode, die auf Definitionen basiert, die den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen. Daher weist die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine Arbeitslosenquote von 6,4% in den Monaten Januar und Februar aus.

So viele Arbeitslose wie vor zehn Jahren

Im Februar war hierzulande die Arbeitslosigkeit während der anhaltenden Winterpause im Februar um 3.000 auf 2.989.000 gesunken. Saisonbereinigt ergibt sich im Monatsvergleich allerdings ein Zuwachs von 5.000. Eine Arbeitslosenzahl von rund 3 Millionen gab es zuletzt im Jahr 2014. Trotz der Konjunkturschwäche ergaben sich Rückgänge bei der Kurzarbeit: Vorläufigen Daten zufolge wurden bis zum 24. Februar für 55.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt nach 73.000 im Januar. Laut endgültigen Daten wurde im Dezember für 222.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ausgezahlt, im November waren es noch für 262.000 Personen.

Neben der Arbeitskräftenachfrage ging im Februar auch die Zahl der offenen Stellen in fast sämtlichen Wirtschaftsbereichen zurück, und zwar um insgesamt 67.000 binnen Jahresfrist auf 639.000. „Dennoch hat sich die Besetzungsdauer der ausgeschriebenen Stellen weiter erhöht“, betont KfW-Arbeitsmarktexperte Martin Müller. Im Februar habe es durchschnittlich 176 Tage gedauert, bis eine offene Stelle besetzt werden konnte. „Damit dauerte eine Stellenbesetzung doppelt so lange wie zehn Jahre zuvor“, so Müller. Mit dem Renteneintritt der Babyboomer werde die Neubesetzung vakanter Stellen in vielen Berufen und Regionen künftig noch schwieriger werden.

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