Wirtschaftsvertrauen

Euro-Wirtschaft besser gelaunt

Der EU-Kommission zufolge zeigten sich sowohl Unternehmen als auch Verbraucher zum Jahresende hin optimistischer. Der deutsche Einzelhandel konnte seinen Umsatz zudem auf ein Rekordhoch steigern.

Euro-Wirtschaft besser gelaunt

ast Frankfurt

Unternehmen der Eurozone haben sich zum Jahresende überraschend gut gelaunt gezeigt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) zog im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Punkte auf 95,8 Zähler an, wie die EU-Kommission mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg auf 94,7 Punkte erwartet. Auch in der Europäischen Union steht ein Plus von 1,5 Punkte auf nun 94,2 Zähler zu Buche. Den Daten zufolge hat sich insbesondere die Stimmung im Einzelhandel, bei den Dienstleistern und bei den Verbrauchern verbessert. Hier macht sich besonders der nachlassende Preisdruck im Energiesektor bemerkbar, ebenso die sinkende Gefahr einer Gasmangellage – nicht zuletzt infolge eines milden Winters. Dies sorgte offenbar für mehr Zuversicht in allen von dem In­dikator abgedeckten Umfragebereichen.

Der europäische Einzelhandel erwies sich auch im vergangenen November als Zugpferd: Zum Start in das wichtige Weihnachtsgeschäft kletterten die Erlöse um 0,8%, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,5% gerechnet, nach dem auf 1,5% revidierten Umsatzminus im Oktober. Das Geschäft mit Lebensmitteln, Getränken und Tabak verlor von Oktober auf November 0,9%, während Nichtnahrungsmittel (ohne Motorenkraftstoffe) wie um die Weihnachtszeit üblich um 1,6% zulegten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Umsätze im November allerdings um 2,8% zurück und damit nicht ganz so stark wie befürchtet. Binnen Jahresfrist sanken die Erlöse im Online- und Versandhandel spürbar um 6,8%.

In Deutschland steigerten die Einzelhändler im abgelaufenen Jahr ihren Umsatz durch Preiserhöhungen auf ein Rekordniveau. Nominal lagen die Erlöse einschließlich November laut Statistischem Bundesamt (Destatis) um 8,2% über dem bisherigen Rekordjahr. Rechnet man die Preiserhöhungen allerdings heraus, ergibt sich ein Minus von 0,3% zum Vorjahr.