Umfrage

Experten erwarten für 2024 geringes globales Wachstum

2024 dürfte die Weltwirtschaft in etwa so stark wachsen wie im vergangenen Jahr. Mittelfristig dürfte es besser werden, zeigt eine quartalsweise Ifo-Umfrage. Dabei gibt es aber regional große Unterschiede: Für Euroland und besonders Deutschland dürfte es nicht ganz so gut laufen.

Experten erwarten für 2024 geringes globales Wachstum

Experten erwarten für 2024 geringes globales Wachstum

Ifo-Umfrage: Mittelfristig etwas mehr Optimismus

ba Frankfurt

Wirtschaftsexperten blicken skeptisch auf die globale Konjunkturentwicklung in diesem Jahr. Für die mittel- bis langfristige Perspektive zeigen sie sich allerdings optimistischer – wobei sich die Euro-Wirtschaft unterdurchschnittlich entwickeln dürfte. „Angesichts hoher Inflation, geopolitischer Konflikte und anhaltender Unterbrechungen der Lieferketten sehen sich viele Regionen der Welt in den kommenden Jahren erneut einer unsicheren Wirtschaftsentwicklung gegenüber“, heißt es in der aktuellen Economic Experts Survey (EES), der vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik.

Für das laufende Jahr erwarten die Wirtschaftsexperten aus aller Welt eine Wachstumsrate von durchschnittlich 2,6% – 2023 waren es 2,7%. Während unter den 1.431 Befragten vor allem jene aus Afrika und Asien mit je 3,6% kräftige Wachstumsraten erwarten, sind die Experten aus Europa (1,9%) und Amerika (2,3%) für die konjunkturelle Entwicklung in ihren Ländern eher verhalten. Für die Eurozone wird ein Plus von 1,5% erwartet.

„Insbesondere Deutschland (0,6%) bleibt Sorgenkind“, hieß es beim Ifo-Institut. Auch in Österreich (0,9%) und der Schweiz (1,3%) herrscht nur geringe Zuversicht. „Zwar erwarten die Experten einen leichten Zuwachs der Wirtschaftsleistung, nach dem Rückgang 2023. Doch hinkt Deutschland anderen Ländern weiter hinterher“, sagt Ifo-Forscher Klaus Gründler. Nur für Großbritannien (0,5%) und Schweden (0,4%) erwarten die Teilnehmenden ein geringeres Wachstum als für Deutschland. Stärkere Zuwächse prognostizieren die Umfrageteilnehmer für Spanien (2,0%), Polen (2,8%), Irland (2,8%) und Island (3,3%).

Auf die mittlere und lange Sicht erwarten die Befragten, dass die Wirtschaft im globalen Schnitt wieder stärker anspringt. Für 2025 erwarten sie ein weltweites Wachstum von 2,9%, 2027 sollen es dann 3,3% werden. „Nur für Europa erwarten die Experten, dass sowohl das mittel- (2,3%) als auch das langfristige Wachstum (2,7%) unter dem weltweiten Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen wird“, betonte das Ifo. Im internationalen Vergleich dürfte Deutschland auf relativ niedrigem Niveau wachsen: Hier werden Raten von 1,2% und 1,5% prognostiziert. Es gebe aber auch Länder wie die USA, „die über die Jahre hinweg ein konstantes Wachstum erwarten“.

Den Vereinigten Staaten wird zwar ein konstantes, dennoch aber unterdurchschnittliches Wachstum zugetraut – für 2024, 2025 und 2027 werden je 2,4% vorausgesagt. Afrika und Asien wird mit erwarteten Raten von über 4% das kräftigste Wachstum zugetraut. Für Nord-, Mittel- und Südamerika werden Wachstumsraten von 2,6 und 3% in den Jahren 2025 und 2027 vorausgesagt.

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