EZB-Chefökonom zeigt auf Schwachstellen des Euro
BZ Frankfurt – Der scheidende EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat zwei Wochen vor der Europawahl dazu aufgerufen, Schwachstellen im Aufbau der Eurozone zu beheben. “Die Sichtweise, dass der Euro für Stabilität und Sicherheit sorgt, ist durch die Lücken in unserem Ordnungsrahmen geschwächt worden”, sagte er in einer Grußbotschaft zu einer Finanzkonferenz in Frankfurt Reuters zufolge. Daher sei es nicht verwunderlich, dass Behauptungen auf Sympathie stießen, Länder seien außerhalb des Euro besser dran. Langfristig laufe eine Lösung wahrscheinlich auf mehr Integration in der Fiskalpolitik hinaus. Es seien aber jetzt Schritte nötig, um Vertrauen in den Euro zurückzugewinnen und eine steigende Euro-Skepsis abzuwehren.”Was wir heute erreichen können, ist eine Vollendung der Bankenunion”, sagte Praet. Dazu gehörten auch “wirksame Institutionen für eine öffentliche Risikoteilung”. Damit spielte der Volkswirt auch auf eine gemeinsame Einlagensicherung für Sparer an, die unter anderem in Deutschland umstritten ist. Praet scheidet Ende dieses Monats nach acht Jahren als oberster Volkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Amt. Sein Nachfolger auf dieser für die Geldpolitik wichtigen Position wird Irlands Notenbankchef Philip Lane.