EZB stellt am Donnerstag neue Strategie vor
fed Frankfurt
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich überraschend zügig auf eine aktualisierte geldpolitische Strategie verständigt. Die Notenbank kündigte an, die neue Strategie bereits am Donnerstagnachmittag der Öffentlichkeit vorstellen zu wollen.
Im Mittelpunkt der strategischen Überprüfung steht das Inflationsziel. Dabei zeichnet sich ab, dass das aktuelle Ziel von mittelfristig „unter, aber nahe 2%“, das seit fast 20 Jahren gilt, durch ein klares 2-Prozent-Ziel mit expliziter Symmetrie ersetzt wird. Symmetrie bedeutet, dass ein Unterschießen, wie es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist, als genauso problematisch angesehen wird wie ein Überschießen mit Teuerungsraten von deutlich mehr als 2%. Umstritten war bis zuletzt, ob die US-Notenbank Fed mit ihrem Schwenk hin zu einem „durchschnittlichen Inflationsziel“ ein Vorbild sein sollte. Statt jedes Jahr aufs Neue 2% anzuvisieren, strebt die Fed über einen bestimmten Zeitraum im Schnitt 2% an und will Verfehlungen in der Zukunft ausgleichen. Konkret läuft das nach Jahren unterhalb des 2-Prozent-Ziels auf Jahre mit Raten oberhalb von 2% hinaus.