US-Wirtschaft

Fed-Vorstandsmitglied Bowman kritisiert jüngsten großen Zinsschritt

Fed-Vorstandsmitglied Michelle Bowman hat die Leitzinssenkung vom vergangenen Mittwoch abgelehnt. Sie sieht in dem großen Zinsschritt Gefahren für die US-Wirtschaft.

Fed-Vorstandsmitglied Bowman kritisiert jüngsten großen Zinsschritt

Fed-Vorstandsmitglied Bowman kritisiert jüngsten Zinsschritt

Warnung vor „Siegeserklärung“ im Kampf gegen die Inflation

det Washington

Die US-Notenbankerin Michelle Bowman hat überraschend deutlich Kritik am Zinsbeschluss ihrer Kollegen im Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed geübt. Bowman hatte als einzige der 12 stimmberechtigten Mitglieder des FOMC gegen eine Senkung des Leitzinses um 50 Basispunkte votiert. Der große Zinsschritt könne „als vorzeitige Siegeserklärung bei der Erreichung unseres Mandats der Preisstabilität interpretiert werden“, sagte Bowman bei einer Bankenkonferenz in Virginia.

Die Erreichung des Inflationsziels von 2% sei „notwendig, um einen starken Arbeitsmarkt sicherzustellen“, betonte das Fed-Vorstandsmitglied. Auch könnten die Märkte den Zinsschritt als Zeichen dafür deuten, „dass die Fed Fragilität und größere Abwärtsrisiken für die Wirtschaft“ sieht. Notwendig sei es daher, die Zinswende mit einem moderaten Tempo durchzuführen und somit auf einen neutralen Zinssatz hinzuwirken. Mit ihrem Veto gegen die Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt fiel ein Zinsbeschluss zum ersten Mal seit 19 Jahren nicht einstimmig aus.   

Unterdessen liefert der Anstieg der US-Häuserpreise einen weiteren Hinweis auf andauernden Inflationsdruck. Der S&P CoreLogic Case-Shiller Preisindex stieg im Juli gegenüber dem Vorjahr um 5,0%. Damit erreichten die Eigenheimpreise einen neuen Höchststand. In den 20 größten Ballungszentren verteuerten sich Immobilien auf Jahressicht um 5,9%.  

US-Verbrauchern bereitet hingegen der Arbeitsmarkt mittlerweile die größten Sorgen. Der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board fiel im September von 105,6 auf 98,7 Punkte. Der Rückgang war der stärkste seit August 2021. Konsumenten begründeten den Pessimismus mit weniger Arbeitsstunden und geringeren Lohnsteigerungen.

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