Mehr Neugründungen, weniger Insolvenzen

Firmenzahl in der EU steigt zum Jahresende

Zum Jahresende 2024 ist die Zahl der Neugründungen in der EU auf den höchsten Stand seit Anfang 2018 geklettert. Zudem meldeten weniger Unternehmen Insolvenz an.

Firmenzahl in der EU steigt zum Jahresende

Firmenzahl
in der EU steigt
zum Jahresende

ba Frankfurt

Das Gründungsgeschehen in der EU hat sich zum Jahresende beschleunigt, und es wurden so viele Firmen neu registriert wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Zugleich meldeten weniger Unternehmen Insolvenz an. Für den Euroraum meldet das Statistikamt Eurostat allerdings Zuwächse für beide Größen.

Immer noch hohes Insolvenzniveau

Im vierten Quartal fielen die saisonbereinigten Insolvenzanmeldungen in der EU um 0,7% im Quartalsvergleich. Damit lagen sie „aber immer noch auf einem höheren Niveau als zwischen dem ersten Quartal 2018 und dem zweiten Quartal 2024“, wie die Luxemburger Statistiker betonten. Im dritten Quartal hatten sie noch um 2,9% zugelegt. Im Euroraum hingegen legten sie um 0,1% zum Jahresende zu, nach 4,1% im Quartal zuvor.

In der EU gab es nur in zwei Sektoren höhere Pleitezahlen: Bildung und soziale Aktivitäten (17,7%) und Industrie (1,6%). Die stärksten Rückgänge gab es im Informations- und Kommunikationssektor (−25,6%), im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe (−12,2%) sowie bei Transport und Lagerung (−10,1%).

Landesgröße verzerrt die Statistik

Unter den 27 EU-Mitgliedsländern meldeten Zypern (399,3%), Bulgarien (24,5%) und Slowenien (15,4%) die höchsten Insolvenzanstiege. Den Sprung in Zypern erklären die Statistiker mit den in kleinen Ländern sehr niedrigen absoluten Quartalszahlen, die die Indizes sehr volatil machen. Die größten Rückgänge der Insolvenzanmeldungen verzeichneten Polen (−17,3%), Griechenland (−16,6%) und Rumänien (−12,1%). 

Die saisonbereinigten Unternehmensregistrierungen kletterten in der EU um 2,6% zum Vorquartal und erreichten damit den höchsten Stand seit dem ersten Quartal 2018. Im Herbst hatten sie noch um 1,3% zugelegt. Im gemeinsamen Währungsraum folgte ein Plus von 2,2% einem Anstieg um 2,3% im Quartalsvergleich. Die Gründungszahlen legten in sämtlichen Wirtschaftszweigen zu.

Am stärksten stiegen die Registrierungen in den Sektoren Transport und Lagerung (5,7%), Industrie (3,5%) und im Informations- und Kommunikationssektor (2,3%). Das geringste Plus gab es im kriselnden Baugewerbe (0,9%). Im Vergleich zum Vorquartal kam es in Rumänien (51,9%), Deutschland (12,4%) und Belgien (7,6%) zu den größten Zuwächsen bei den Unternehmensneugründungen. Die stärksten Rückgänge gab es in der Slowakei (−13,5%), Zypern (−6,8%) und Luxemburg (−5,9%).

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