Gedrückte Stimmung unter US-Verbrauchern
BZ Frankfurt
Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Juli stärker eingetrübt als erwartet. Das Barometer für die Verbraucherlaune fiel auf 95,7 Zähler von revidiert 98,4 Punkten im Juni, teilte das Institut Conference Board zu seiner Umfrage mit. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 97,2 Zähler gerechnet. Die Verbraucher bewerteten die aktuelle Lage und auch die Aussichten schlechter.
Die Verbraucherpreise in den USA sind zuletzt um 9,1% binnen zwölf Monaten gestiegen. Die höchste Inflationsrate seit mehr als 40 Jahren schmälert die Kaufkraft der Verbraucher. Das dürfte die US-Notenbank Fed veranlassen, diesen Mittwoch den Leitzins ein weiteres Mal stark zu erhöhen. Analysten rechnen überwiegend mit 75 Basispunkten mehr.
Unterdessen kühlt der Immobilienmarkt in den USA etwas ab – nicht zuletzt wegen steigender Hypothekenzinsen. Im Juni wurden laut Handelsministerium 8,1% weniger Neubauten verkauft als vor einem Jahr, insgesamt 590000. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 660000 gerechnet. Ein neues Eigenheim kostete im Juni durchschnittlich 402400 Dollar – 7,4% mehr als vor einem Jahr.
Die Preise am Immobilienmarkt steigen nicht mehr ganz so stark. In den 20 großen Metropolregionen kosteten Häuser im Mai 20,5% mehr als vor einem Jahr, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Der Zuwachs folgt auf einen Rekordanstieg von 21,2% im Vormonat. Insgesamt sind die Hauspreise im Mai auf Sicht von zwölf Monaten um 18,3% gestiegen, ließ die Federal Housing Finance Agency (FHFA) wissen. Seit Februar habe sich der Preisanstieg leicht abgeschwächt.