Zwischen der Sonderverwaltungszone Hongkong und dem chinesischen Festland werden ab 8. Januar wieder Reisen möglich sein. Grund ist der Wegfall der chinesischen Einreiserestriktionen aufgrund von Corona-Schutzprotokollen. Die Arrangements der Behörden sehen allerdings noch eine vorläufige Quotenbeschränkung für Grenzübertritte vor, die den Personenverkehr zumindest in den kommenden Wochen noch stark limitieren wird. Für Grenzübertritte in beide Richtungen ist zudem das Vorweisen eines negativen Corona-PCR-Testergebnisses erforderlich.

Zum 8. Januar wird die Zahl der Einreisen von Hongkonger Bewohnern auf das Festland mit einer täglichen Quote auf 60000 beschränkt. Dabei greift ein Online-Buchungssystem für Reisewillige, die sich so einen datumsbezogenen Quotenplatz sichern können. Für die kommenden Wochen, in die auch das besonders besuchsintensive chinesische Neujahrsfest fällt, zeichnet sich ein enormer Andrang ab. Die Nachfrage dürfte das tägliche Kontingent um das etwa Fünffache übersteigen. Der Hongkonger Regierung um den im Juli neu angetretenen Chief Executive John Lee scheint es nicht gelungen zu sein, ein größeres Kontingent zu erwirken.

Im vergangenen Jahr hatte Chinas „Null-Covid-Politik“ Hongkonger Bestrebungen einer rascheren Öffnung der Sonderverwaltungszone für internationale Besucher und zu gelockerten Corona-Restriktionen zunichtegemacht und die wirtschaftliche Isolation Hongkongs weiter erhöht. Hongkong hatte während drei der vier letzten Jahre ein negatives Wachstum zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um etwa 3% geschrumpft sein. Für das neue Jahr erhofft man sich nun eine fühlbare Belebung der stark export- und dienstlastigen Hongkonger Wirtschaft und vor allem auch Dynamisierung der Finanzplatzaktivität.

Gegenwärtig laufen die BIP-Prognosen der Analysten für das Jahr 2023 auf ein Wachstum von 2,5 bis 4% hinaus. Es gibt allerdings noch zahlreiche Unsicherheiten vor allem auch bezüglich der Wiederbelebung des vom Festland ausgehenden Hongkong-Tourismus. Dieser war seit Herbst 2018 zunächst von wachsenden politischen Unruhen in Hongkong eingeschränkt worden und kam wegen pandemischer Reisebeschränkungen ab Winter 2020 dann praktisch völlig zum Erliegen. Vor 2019 entfielen drei Viertel der Besucher Hongkongs auf Festlandchinesen.