Studie

Ifo: Armutsgefährdung führt zu mehr Stimmen für Rechtsextreme

Das Ergebnis einer Studie des Ifo-Instituts zeigt Wege auf, den Rechtsextremismus zurückzudrängen: Den Menschen muss es auch wirtschaftlich besser gehen. Das ruft nach einer besseren Wirtschafts- und Wachstumspolitik.

Ifo: Armutsgefährdung führt zu mehr Stimmen für Rechtsextreme

Ifo: Rechtsextremisten
profitieren von Armut

lz Frankfurt

Geht es der Wirtschaft gut und damit auch den Menschen, die als Unternehmer und Arbeitnehmer darin agieren, ist auch die Demokratie stärker vor Rechtsextremismus gefeit. Das ist das Ergebnis einer Studie des Ifo-Instituts, das den Zusammenhang auf der Basis des Sozioökonomischen Panels untersucht hat. Armutsgefährdung in einer Region führt danach zu mehr Stimmen für Rechtsextreme. Wenn der Anteil von Haushalten unter der Armutsgrenze um 1 Prozentpunkt steigt, steigt auch der Stimmenanteil von rechtsextremen Parteien um 0,5 Prozentpunkte bei Bundestagswahlen. „Das ist statistisch und politisch bedeutsam“, mahnt Ifo-Forscher Florian Dorn. Örtlich entstehe zudem ein Nährboden für demokratiefeindliche und nationalistische Strömungen, je mehr Haushalte einer Region nicht mehr mit der nationalen Einkommensentwicklung Schritt halten und abgehängt werden, erklärt Ifo-Forscher Florian Neumeier. Das zeigt ein anderes Maß: Erhöht sich die Armutslücke um 1 Prozentpunkt, steigt der Stimmenanteil rechtsextremer Parteien sogar um 1,2 Prozentpunkte. Die Armutslücke misst den durchschnittlichen Abstand der Haushaltseinkommen zur Armutsgrenze. Zwischen Stadt und Land finden sich keine auffallenden Unterschiede.