Immobilienpreise sinken 2023 im Rekordtempo
Immobilienpreise sinken 2023
im Rekordtempo
Hohe Zinsen dämpfen Nachfrage – Kehrtwende 2024?
lz/Reuters Frankfurt
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind 2023 wegen der schwachen Nachfrage als Folge hoher Bauzinsen im Rekordtempo gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 8,4% im Vergleich zu 2022 nach, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und zugleich der erste seit 2007. Von 2008 bis 2022 waren die Wohnimmobilienpreise im Jahresdurchschnitt kontinuierlich gestiegen. Banken erwarten indes, dass der jüngste Preisrückgang mit sinkenden Zinsen dieses Jahr endet.
Wegen der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die hohe Inflation sind Baukredite im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden – vor allem in den Städten. „Der Preisrückgang ist nicht Ausdruck eines Überangebots, sondern allein Ausdruck der verschlechterten Erschwinglichkeit“, sagte LBBW-Ökonom Martin Güth. Auch 2024 dürften die Preise von ihrem hohen Niveau aus noch etwas sinken. „Der allergrößte Teil des Rückgangs liegt aber hinter uns“, sagte Güth.
Zuletzt verlangsamte sich der Rückgang bereits: Im vierten Quartal fielen die Preise nur noch um 7,1% zum Vorjahreszeitraum, nach minus 10,1% im dritten Vierteljahr und minus 9,6% im zweiten Quartal. Vom dritten auf das vierte Quartal gaben die Preise um 2,0% nach.
Die Immobilienpreise insgesamt werden Experten zufolge auch in diesem Jahr sinken, wenngleich auch nicht mehr so stark wie zuletzt. Sie dürften um durchschnittlich 1,7% fallen, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 14 Immobilienanalysten. Für 2025 wird ein Anstieg von 3,0% erwartet.