KfW-Studie

Importabhängigkeit von China in der Breite schwer messbar

Wie stark die Abhängigkeit von chinesischen Gütern ist, ist nur schwer zu messen. Die Bandbreite ist groß, zeigt eine KfW-Studie. Daher müssten vor allem die Unternehmen selbst kritisch auf ihre Lieferbeziehung sehen – auch was andere Länder angeht.

Importabhängigkeit von China in der Breite schwer messbar

Importabhängigkeit von China
in der Breite schwer messbar

KfW: Sehr heterogene Güter – Notebooks dominieren

ba Frankfurt

China ist der Hauptimporteur von Waren nach Deutschland – doch wie stark die Abhängigkeit bei den Einfuhren aus dem Reich der Mitte ist, ist laut einer KfW-Studie in der Breite nur schwer messbar. Vor allem bei bestimmten Schlüsseltechnologien wie Fotovoltaik oder Windturbinen und einer Reihe von Rohstoffen sind China-Importe kaum verzichtbar. Wegen der Heterogenität der als kritisch abhängig identifizierten Güterkategorien und der Veränderungen im Zeitablauf kommt Studienautorin Katrin Ullrich zu dem Schluss, dass „vor allem die Unternehmen selbst gefragt sind, ihre Lieferbeziehungen auf kritische Marktkonzentration und Länderrisiken laufend zu überprüfen“. Sie mahnt zudem, sich nicht nur auf die Abhängigkeiten von China zu konzentrieren. „Denn adverse Angebotsschocks können potenziell auch aus anderen Ländern und aus dem Inland herrühren und sowohl wirtschaftlich als auch geostrategisch bedingt sein.“

Unter dem Stichwort Reshoring bzw. Friendshoring verlegen Unternehmen und Staaten Handelsströme und Produktionen von politisch unliebsamen Ländern zu Wertepartnern zurück, um die wirtschaftlichen Abhängigkeiten von Staaten zu reduzieren, mit denen es politische Konflikte gibt. Dazu gehört insbesondere China.

Unterschiedliche Vorgehensweisen würden unterschiedliche Güter als kritisch abhängig von China identifizieren. Für das Jahr 2021 seien dies 30 von 5.381 Güterkategorien, wobei diese wertmäßig von Notebooks dominiert werden. Die Bandbreite der sehr heterogenen Güter reicht von Chemikalien für Dünge- und Kältemittel bis hin zu Lämpchen für die Weihnachtsbaumbeleuchtung. Im internationalen Vergleich zeigt sich der KfW zufolge, dass die von China abhängigen Güter im Importprofil Deutschlands ein überproportionales Gewicht aufweisen.

Um den Grad der Abhängigkeit zu messen, stehen der KfW zufolge weniger das Länderrisiko, sondern eher die Marktmacht der Anbieter und die Ausweichmöglichkeiten auf andere Märkte bei der Einfuhr der einzelnen Güter nach Deutschland oder in die EU im Fokus. Zur Messung werden Marktanteile und die Marktkonzentration herangezogen.

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