Inflation im Euroraum sinkt weiter
Die Inflation in der Euro-Zone ebbt immer mehr ab und liefert der EZB Argumente für eine Fortsetzung ihres Zinssenkungskurses. Im März stiegen die Verbraucherpreise in der 20-Länder-Gemeinschaft nur noch um 2,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Februar hatte die Teuerungsrate noch bei 2,3% gelegen. Volkswirte hatten einen Rückgang in dieser Höhe erwartet. Für die Europäische Zentralbank (EZB), die seit Mitte 2024 mehrere Zinssenkungen vorgenommen hat, sind das gute Nachrichten: Ihr Inflationsziel von 2,0% rückt damit in Reichweite. Der nächste EZB-Zinsentscheid steht am 17. April an.
Erhöhte Unsicherheit erschwert Geldpolitik
Den Währungshütern macht momentan die erhöhte Unsicherheit zu schaffen, die insbesondere durch das Hin-und-Her von US-Präsident Donald Trump in der Zollpolitik ausgelöst wurde. Das lässt Unternehmen bei Investitionen eher vorsichtig agieren und dämpft auch den Konsum. Die ohnehin schwächelnde Wirtschaft in der Euro-Zone könnte dadurch noch weiter gebremst werden. Die EZB hat seit Juni 2024 sechsmal die Zinsen gesenkt. Der Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, liegt momentan bei 2,5%.
Im März nahm die Inflation bei den Dienstleistungen, einer der zuletzt stärksten Inflationstreiber, weiter ab. Sie verteuerten sich nur noch um 3,4% nach 3,7% im Februar. Die Energiepreise sanken um 0,7% nach einem leichten Anstieg von 0,2% im Februar. Die Preise für Industriegüter ohne Energie erhöhten sich wie schon im Februar um 0,6%. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich im März um 2,9% nach 2,7% im Februar. Die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert werden, schwächte sich auf 2,4% ab nach 2,6% im Februar.