US-Konjunktur

Inflations­druck in den USA lässt nach

Der Preisauftrieb hat sich in den USA im April zwar verringert. Getrieben von Energie- und Lebensmittelpreisen ist die Inflation nach Ansicht von Ökonomen aber nach wie vor viel zu hoch. Auch lasten die hohen Preise auf Verbrauchern.

Inflations­druck in den USA lässt nach

det Washington

Am bevorzugten Indikator der US-Notenbank gemessen hat der Inflationsdruck in den USA im April leicht nachgelassen und neue Hoffnungen geweckt, dass sich der Preisauftrieb in den kommenden Monaten weiter verringern könnte. Nach Angaben des Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums stieg der PCE-Preisindex im April um 0,2% und auf Jahressicht um 6,3%. Im März hatte die Gesamtrate um 6,6% zugelegt. Ein niedrigerer Wert wurde auch bei der Kernrate gemessen, die schwan­kungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert. Die Jahresrate kletterte um 4,9%, ein Rückgang­ um 0,3 Prozentpunkte gegenüber den im März erfassten 5,2%.

Wie auch zuvor trugen Energieprodukte und Lebensmittel entscheidend zur Inflation bei. Energie verteuerte sich im Vorjahresvergleich um 30,4%, während die Lebensmittelpreise um 10,4% stiegen. Gleichwohl legten die Preise auf breiter Front zu. Die Steigerungen erfassten sowohl Waren als auch Dienstleistungen. Wie das BEA in demselben Bericht feststellt, kletterten die Privateinkommen im April um 0,4%, während die Konsumausgaben um 0,9% zulegten. Bei beiden waren zuvor höhere Werte gemessen worden.

Unterdessen hat im Mai die hohe Inflation die Stimmung unter Konsumenten gedrückt. Der einschlägige Index der University of Michigan gab um 10,4% auf 58,4 Punkte nach. Gegenüber Mai 2021 sank der Index um 29,6%. Als Gründe nannten befragte Konsumenten die hohen Preise für Eigenheime und langlebige Güter, die Finanzierungskonditionen, die sich als Folge der Zinssteigerungen verschlechtert haben, und Pessimismus hinsichtlich der weiteren Konjunkturaussichten.

Für eine Überraschung sorgte im April der starke Rückgang des US-Außenhandelsdefizits­. Wie das Handelsministerium berichtete, schrumpfte der Fehlbetrag im Handel mit Waren um 15,9% auf 105,9 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen deutlich geringeren Rückgang. Gestützt von Lebensmitteln, industriellen Lieferungen und Investitionsgütern stiegen die Ausfuhren um 3,1% und erreichten den höchsten je gemessenen Stand. Die Einfuhren gaben um 5,0% nach.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.