Konjunktur

Japan schaltet auf Aufschwung um

Aktuelle Konjunkturdaten signalisieren, dass sich die japanische Wirtschaft nach dem Ende des Corona-Notstandes erholt. Insbesondere mit der Industrieproduktion geht es aufwärts.

Japan schaltet auf Aufschwung um

mf Tokio

Nach der Aufhebung des Corona-Notstandes zu Ende September deuten die jüngsten Konjunkturdaten für Oktober darauf hin, dass der seit langem erhoffte Konjunkturaufschwung in Japan begonnen haben könnte. Insbesondere die Industrieproduktion scheint die Talsohle durchschritten zu haben und legte um 1,1% zum Vormonat erstmals seit vier Monaten wieder zu. Auch die Zahl der Hausbauten, ein spezifisch japanischer Konjunktur­indikator, stieg nach zwei negativen Monaten um deutliche 5,6% im Monatsvergleich und signalisiert damit eine aufgehellte Stimmung der Verbraucher.

Zwar blieb das Industriewachstum hinter den Erwartungen zurück. Offenbar wirkten sich die weltweiten Störungen der Lieferketten doch stärker aus. Aber vor allem die für Japan wichtige Autoindustrie erhielt anscheinend mehr Bauteile als zuvor, weil die Fabriken in Südostasien wieder anliefen. Die Autobauer zeichneten auch hauptverantwortlich dafür, dass die Auslieferung von Kapitalgütern um 4,8% zum Vormonat und somit erstmals seit drei Monaten wieder anzog.

Die drei Fahrzeugriesen Toyota, Honda und Nissan wollen ihren Ausstoß bis zum Ende des Jahres auf das normale Niveau zurückführen. Dazu passt das Umfrageergebnis des Wirtschaftsministeriums, wonach die Industriemanager von einem Anstieg der Produktion um 9,0% im November und um 2,1% im Dezember ausgehen. Nach Ansicht von Capital Economics werden Produktion und Kapitalausgaben auf Dreimonatssicht steigen und dadurch zu einem Gesamtwachstum der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 2,0% zum Vorquartal beitragen.

Die Arbeitsmarktdaten für Oktober zeigen ebenfalls eine stärkere Wirtschaftsaktivität an. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Punkte auf 2,7%. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 3,7% zum Vormonat auf 1,64 Millionen. Die Zahl der offenen Stellen je Bewerber fiel zwar leicht auf 1,14. Aber diese Quote war trotz der Pandemie in den Vormonaten schon leicht gestiegen.