Arbeitslosenquote verharrt auf Rekordtief

Jobmarkt im Euroraum robust

Im Euroraum beweist der Jobmarkt abermals seine Stärke: Im August verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Rekordtief von 6,4% und bei den Jugendlichen fiel sie sogar leicht. Frühbarometer lassen allerdings erwarten, dass die Konjunkturschwäche sich bald in den Zahlen bemerkbar machen wird.

Jobmarkt im Euroraum robust

Jobmarkt im Euroraum robust

Arbeitslosenquote verharrt auf Rekordtief – Spanien mit der roten Laterne

ba Frankfurt

Im Euroraum beweist der Jobmarkt abermals seine Stärke: Im August verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Rekordtief von 6,4% und bei den Jugendlichen fiel sie sogar leicht. Frühbarometer lassen allerdings erwarten, dass die Konjunkturschwäche sich bald in den Zahlen bemerkbar machen wird.

Die konjunkturellen Aussichten für die Euro-Wirtschaft trüben sich zwar zusehends stärker ein, doch an der Arbeitslosenquote lässt sich dies noch nicht ablesen. So lag die saisonbereinigte Quote im August im Euroraum unverändert bei 6,4%, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Niedriger lag sie seit Bestehen des gemeinsamen Währungsraums noch nie. Die 10,925 Millionen Arbeitslosen waren 94.000 weniger als im vergangenen Monat und 233.000 weniger als im Vorjahr. Allerdings ist der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Indikator, so dass für die kommenden Monate mit steigenden Zahlen zu rechnen ist.

Frühbarometer zeigen Eintrübung

In Frühbarometern zeigen sich bereits deutlichere Spuren der konjunkturellen Abkühlung. Das European Labour Market Barometer gab im September erneut leicht nach – damit setze sich der ungünstige Trend bei der Arbeitslosigkeit fort, hieß es beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Beschäftigung halte sich, es würden aber nur geringe Zunahmen erwartet. „Die europäischen Arbeitsmarktservices erwarten weiter eine gedämpfte Arbeitsmarktentwicklung“, sagte IAB-Experte Enzo Weber. Die Einkaufsmanagerumfrage vom September ergab, dass wegen des verstärkten Rückgangs der Auftragseingänge sowie der schwindenden Zuversicht bei den Geschäftsaussichten der zweite Stellenabbau in Folge so deutlich ausfiel wie zuletzt im Dezember 2020. Dabei waren die Beschäftigtenzahlen in der Industrie „so rasant gesunken wie seit über vier Jahren nicht“, wie S&P Global mitteilte. Im Servicesektor sei der jüngste Jobaufbau so schwach ausgefallen wie zuletzt im August 2023.

Weniger Jugendliche ohne Job

Positiv entwickelte sich die Situation der Unter-25-Jährigen. 2,231 Millionen Jugendliche waren im August ohne Job, das entspricht einer Quote von 14,1%. Im vergangenen Monat lag sie noch bei 14,2%. Im Vergleich zum Juli sank die Zahl der Arbeitslosen um 31.000, binnen Jahresfrist zeigt sich ein Rückgang um 128.000.

In den 20 Ländern des Euroraums entwickelt sich die Arbeitslosigkeit weiter sehr unterschiedlich. Die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichnen die Luxemburger Statistiker weiterhin für Spanien (11,3%) und Griechenland (9,5%), gefolgt von Estland und Litauen (je 7,9%).

Auch am anderen Ende der Skala gibt es kaum Veränderungen: Malta hat die niedrigste Quote mit 3,2%. Dass für Deutschland von Eurostat mit 3,5% eine deutlich geringere Quote als von der Bundesagentur für Arbeit (BA) ausgewiesen wird, liegt an den unterschiedlichen Berechnungsmethoden: Eurostat folgt hier mit den Definitionen den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die BA hatte vergangene Woche für September eine Arbeitslosenquote von 6,0% gemeldet, im August waren es mit 6,1% noch etwas mehr.

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