Europäischer Tarifbericht

Kaufkraft der Verbraucher schwindet weiter

Die Inflation kostet die Beschäftigten in der EU weiterhin Kaufkraft – trotz stärkerer nominaler Lohnzuwächse. Erst in diesem Jahr soll es eine Erholung geben.

Kaufkraft der Verbraucher schwindet weiter

Fortgesetzter Kaufkraftverlust

ba Frankfurt

Die Inflation hat die Beschäftigten in der EU 2023 erneut Kaufkraft gekostet, auch wenn sie gesunken ist. Obwohl die nominalen Löhne zugelegt haben, sind die Reallöhne im EU-Durchschnitt um 0,6% geringer als im Vorjahr ausgefallen. 2022 betrug der Rückgang allerdings noch 4,2%. Für Deutschland ergibt sich aus dem europäischen Tarifbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ein Minus der Reallöhne um 0,3%, nach einem Verlust von 4,4% 2022. „Unter dem Teuerungsschock haben auch die Tariflöhne gelitten, die Ende 2023 in wichtigen EU-Ländern preisbereinigt unter dem Niveau von 2015 lagen“, hieß es zudem beim WSI. Auch wenn sich für 2024 laut EU-Kommission in 26 von 27 EU-Staaten zwar Reallohnzuwächse abzeichnen − im Schnitt von 2,0% − seien „die Verluste der Vorjahre damit aber längst noch nicht ausgeglichen“. Die langsame Erholung stabilisiere die Einkommensverteilung zwischen Arbeit und Kapital und stärke die Binnennachfrage.

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