Kaufkraft in Deutschland steigt 2025 um 2 Prozent
Kaufkraft in Deutschland steigt 2025 um 2 Prozent
ba Frankfurt
2025 wird die Kaufkraft der Deutschen wegen höherer Löhne und Transferzahlungen wie Kinder- und Wohngeld um 579 auf 29.566 Euro pro Kopf zulegen. Das Ausgabepotenzial unterscheidet sich dabei je nach Region jedoch erheblich, mahnen die Konsumforscher von NIQ-GfK. Wie viel für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen tatsächlich real zur Verfügung stehen wird, hängt zudem von der Entwicklung der Verbraucherpreise im laufenden Jahr ab.
Da „das nominale Wachstum mit 2% deutlich moderater ausfällt als in den Vorjahren“ und die Arbeitslosigkeit steigt − was zu Verunsicherung führt − erwartet Markus Frank, Experte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK, "dass die Deutschen 2025 größere Anschaffungen auf die lange Bank schieben und wenn möglich etwas Geld beiseitelegen“. 2024 war die Sparquote auf 11,6% gestiegen und damit so hoch wie mit Ausnahme der Coronakrise seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr.
Unter den Bundesländern bleibt Bayern auf der Spitzenposition − die 31.907 Euro pro Kopf liegen knapp 8% über dem bundesweiten Durchschnitt. Es folgen Hamburg und Baden-Württemberg. Schlusslicht ist Bremen mit 26.071 Euro, beinahe 12% weniger als der Durchschnitt.
Während sich die Kaufkraftschere zwischen Ost und West weiter schließt, weisen unverändert lediglich vier Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft aus: Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen. Unter den 400 deutschen Stadt- und Landkreisenhaben die Starnberger weiter die Nase vorn mit einer Kaufkraft von 40.684 Euro pro Kopf. Das sind knapp 38% mehr als der Bundesdurchschnitt. Die Top-Ten der Stadt- und Landkreise liegen mit Ausnahme des Landkreises Erlangen-Höchstadt rund um den Großstädten München und Frankfurt. „Dass die einwohnerstarken Städte und insbesondere die großen Metropolregionen für Einzelhändler und Dienstleister unverzichtbare Zielmärkte darstellen, zeigt ein Blick auf die Kaufkraftsummen“, betonen die Konsumforscher: Die Kaufkraftdichte, also die verfügbare Kaufkraftsumme in Millionen Euro je Quadratkilometer, sei in den Metropolen München und Berlin am höchsten, gefolgt von Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Nürnberg.