Verbraucher rechnen mit sinkender Inflation
EZB-Umfrage: Verbraucher rechnen mit sinkender Inflation
lz Frankfurt
Die Verbraucher in der Eurozone sind mit Blick auf die Teuerung wieder etwas zuversichtlicher geworden. Ihre mittelfristigen Inflationserwartungen haben sich einer EZB-Umfrage zufolge zurückgebildet. Im Mittel (Median) rechneten sie im September damit, dass die Inflation auf Zwölf-Monats-Sicht bei 2,4% zu liegen kommt, also nahe am Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank. Im August hatten sie noch 2,7% veranschlagt. Beruhigend für die EZB: Auf Drei-Jahres-Sicht erwarten die Verbraucher die Teuerung bei 2,1%; im August war es noch 2,3%.
Mit der monatlichen Umfrage testet die Europäische Zentralbank (EZB), inwieweit ihre Zinspolitik bei den Verbrauchern ankommt und ob sie damit in der Lage ist, die Erwartungen über ihre Glaubwürdigkeit gewissermaßen zu steuern. Rund 19.000 Konsumenten aus elf Euro-Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, nehmen an der Umfrage teil.
Die EZB hatte auf der Zinssitzung im Oktober die Leitzinsen zum dritten Mal seit der großen Inflationswelle gesenkt. An den Finanzmärkten wird im Dezember die nächste Zinssenkung erwartet. Sogar ein großer Zinsschritt um 0,50 Punkte wird nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig ist wegen eines Basiseffekts aber zunächst mit wieder höheren Inflationswerten zu rechnen. Zuletzt war die Teuerung im September auf 1,7% gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit April 2021.
Weniger optimistisch stimmen hingegen andere abgefragte Stimmungswerte: Die Erwartungen höherer Arbeitslosenquoten in absehbarer Zeit haben zugelegt, auch die Sorge vor steigenden Immobilienpreisen kommt wieder hoch. Zugleich sehen sie noch keine Besserung beim Wirtschaftswachstum.