Euro-Geldpolitik

Knot liebäugelt für Mai mit Zinserhöhung um 50 Punkte

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sich im Interview der Börsen-Zeitung für weitere signifikante EZB-Zinserhöhungen ausgesprochen. Auch andere Notenbanker sind besorgt wegen der hohen Inflation – allen voran der Niederländer Klaas Knot.

Knot liebäugelt für Mai mit Zinserhöhung um 50 Punkte

Führende Euro-Notenbanker haben die Perspektive weiterer EZB-Zinserhöhungen über die für März bereits avisierte Anhebung hinaus bekräftigt. Der niederländische Zentralbankchef Klaas Knot tat sich dabei mit der Aussage hervor, dass bei der Sitzung im Mai eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte anstehen könnte – so wie für März bereits in Aussicht gestellt. Hintergrund ist insbesondere die Sorge über die rekordhohe Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel).

Der EZB-Rat hatte vergangene Woche seine Leitzinsen um 50 Basispunkte erhöht. Die Anhebungen seit Juli 2022 summieren sich damit auf 300 Basispunkte, und die Sätze liegen so hoch wie seit Ende 2008 nicht mehr. Für März hatte der Rat eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte in Aussicht gestellt. Für die Zeit danach hielt er sich aber bedeckt. Viele Marktteilnehmer spekulieren auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus und womöglich erste Zinssenkungen noch dieses Jahr.

Sollte es nicht zu einem grundlegenden Rückgang der Inflation kommen, könnte im Mai ein Zinsschritt in der gleichen Höhe wie im März erfolgen, sagte Knot nun am Mittwoch auf einer Online-Veranstaltung der Nachrichtenagentur MNI. Auch EZB-Vize Luis de Guindos zeigte sich im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ besorgt über die Inflation.

Zuvor hatte sich auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel im Interview der Börsen-Zeitung für weitere signifikante Zinserhöhungen ausgesprochen (vgl. BZ vom 8. Februar). Die EZB dürfe jetzt keinesfalls zu früh nachlassen, sagte er.

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