IAB-Prognose

Konjunkturflaute bremst Jobmarkt

Wegen der Konjunkturflaute wird die Beschäftigung 2024 und 2025 langsamer zulegen. Zugleich steigt auch die Arbeitslosigkeit, heißt es in der Prognose des IAB.

Konjunkturflaute bremst Jobmarkt

Konjunkturflaute bremst Jobmarkt

ba Frankfurt

Die Konjunkturflaute bremst zunehmend den deutschen Arbeitsmarkt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet, dass die Beschäftigung weiter steigt, aber weniger dynamisch wie bisher. Die Zahl der Erwerbstätigen legt demnach im Jahresverlauf 2024 nur noch leicht um 170.000 Personen und 2025 um 180.000 zu. „Allerdings steigt auch die Zahl der Arbeitslosen“, mahnt das IAB. 2024 dürften es 170.000 Personen sein, 2025 weitere 60.000. „Die mit Pandemiebeginn und 2022 nochmals eingeknickten Jobchancen von Arbeitslosen haben sich nicht wieder nachhaltig erholt", sagt IAB-Experte Enzo Weber. „Trotz des hohen Arbeitskräftebedarfs zeigen sich hier Verfestigungstendenzen.“

Das Erwerbspersonenpotenzial dürfte laut IAB wegen des demografischen Wandels 2024 nur leicht um rund 200.000 auf 48,6 Millionen Personen steigen. Für 2025 wird mit einem Plus von 140.000 gerechnet. Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von 160.000 auf 34,95 Millionen Personen beruht aber allein auf der Teilzeitbeschäftigung.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten hingegen wird in beiden Prognosejahren leicht sinken. Die Zunahme der gesamten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 170.000 auf dann 35,12 Millionen Personen im Jahr 2025 ist aber immer noch ein neuer Höchststand, betont das IAB.

Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit je 190.000 zusätzlichen Stellen in diesem und im kommenden Jahr erwartet das IAB im Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit. Rückgänge gibt es hingegen in der Industrie und im Baugewerbe. „Beschäftigte werden gehalten, weil sie schwer wiederzubekommen sind", erklärt Weber. Das sichere zwar die Einkommen und bewahre die Volkswirtschaft vor einer ausgeprägten Rezession. "Gerade die Industrie verliert aber kontinuierlich an Produktion und Beschäftigung.“ Dort fände ein schleichender Beschäftigungsabbau statt, zudem erfolgten weniger Neueinstellungen.

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