Tankan-Bericht

Krieg und steigende Spritpreise belasten Geschäftsklima in Japan

Die Konjunktur in Japan kühlt sich rapide ab. Das legt der am Finanzmarkt stark beachtete vierteljährliche Tankan-Index nahe. Unternehmen halten sich zunehmend auch mit Investitionen zurück. Ein schlechtes Zeichen.

Krieg und steigende Spritpreise belasten Geschäftsklima in Japan

Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich im ersten Quartal verschlechtert. Der am Freitag veröffentlichte sogenannte Tankan-Index für das Geschäftsklima der Konzerne sank im März auf plus 14 von plus 17 im Dezember und lag damit unter der mittleren Marktprognose von plus zwölf. Der Stimmungsindex der großen nicht-verarbeitenden Unternehmen verschlechterte sich ebenfalls von plus 10 vor drei Monaten auf plus 9. Das von der japanischen Notenbank vorgelegte und an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer zeigte auch, dass die großen Unternehmen ihre Investitionspläne für das laufende Geschäftsjahr, das im April beginnt, wahrscheinlich um 2,2% anheben werden, während Analysten von einem Anstieg um 4,0% ausgingen.

Die vierteljährliche Umfrage der Zentralbank zeigt, das die Unternehmen durch Lieferunterbrechungen und steigende Rohstoffkosten infolge der Ukraine-Krise belastet wurden. Auch die steigenden Importrechnungen aufgrund des schwachen Yen haben den Haushalten und der japanischen Wirtschaft, die immer noch unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie leidet, zusätzlichen Druck gemacht. Analysten gehen davon aus, dass sich die Kerninflation der japanischen Verbraucher bereits im April dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank nähern wird, obwohl die BOJ erklärt hat, dass sie auf die kostensteigernde Inflation nicht mit einer Straffung der Politik reagieren wird.