Labour will Großbritannien zum „Start-up Hub“ machen
hip London
Die britische Arbeiterpartei Labour hat ihr Programm für die britische Wirtschaft auf einer Konferenz im Londoner Bankenviertel Canary Wharf vorgestellt, zu der 350 Wirtschaftsvertreter eingeladen waren. „Wir befinden uns nach dem Brexit am Scheideweg“, sagte Rachel Reeves, die nach einem Labour-Wahlsieg Schatzkanzlerin würde. „Wir können weiter den Weg des verwalteten Verfalls gehen und hinter unsere Wettbewerber zurückfallen oder wir können uns durch kühnes Denken nach vorne befördern“, sagte Reeves.
Auf der Konferenz wurden auch die Ergebnisse einer Überprüfung der Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups durch den ehemaligen Goldman-Sachs-Volkswirt Jim O’Neill vorgestellt. Labour wolle Großbritannien zum „Hochwachstums-Start-up-Hub“ der Welt machen, sagte Reeves. Man wolle der British Business Bank mehr Freiheiten geben, in schnell wachsende Firmen zu investieren. Großbritannien könne vom französischen „Tibi“-Programm lernen, das die staatlichen Möglichkeiten nutzt, um private Investoren für Wachstumsfirmen zusammenzubringen. Als Gäste der Konferenz wurden unter anderem Tesco-Chairman John Allan sowie die Chefs des Versicherers Aviva, des Versorgers SSE und der Großbank HSBC erwartet.
Unterdessen nannte eine unabhängige Kommission, die sich mit der konstitutionellen Zukunft von Wales befasst, die staatliche Unabhängigkeit als einen von drei gangbaren Wegen für die Provinz. Die Art und Weise, wie Wales derzeit regiert werde, sei nicht zukunftsfähig. Eingerichtet wurde die Kommission im vergangenen Jahr von Labour und der nationalistischen Plaid Cymru. Neben dem nationalen Alleingang wurde noch die Option der Übertragung weiterer Kompetenzen aus Westminster an die Lokalregierung in Wales aufgeführt, etwa in Sachen Justiz oder Sozial- und Beschäftigungspolitik. Als weitere Option wurde eine föderale Struktur genannt, die auch eine Lokalregierung für England und eine Verfassung in Schriftform vorsehen würde.