US-Industrie

Omikron lastet auf US-Industrie

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat auch im neuen Jahr die US-Industrie hart getroffen. Da sie aber mildere Folgen hat als frühere Varianten, rechnen Experten in den kommenden Monaten mit einer andauernden Expansion im verarbeitenden Gewerbe.

Omikron lastet auf US-Industrie

det/ba Washington

Versorgungsengpässe und der Arbeitskräftemangel machen der US-Industrie auch im neuen Jahr zu schaffen. Dementsprechend hat sich die Stimmung im Januar eingetrübt, wie zwei Einkaufsmanagerumfragen ergaben. Insgesamt gesehen sind die Firmen aber weiter positiv eingestellt.

So gab der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Forschungsinstituts IHS Markit für das verarbeitende Gewerbe von 57,7 Zählern im Dezember auf 55,5 Punkte im Januar nach. Dies ist der tiefste Stand seit Oktober 2020. Als schwach erwiesen sich vor allem die Neuaufträge. Die Produktion legte nur geringfügig zu, meldete das Institut. Die Kosten stiegen weiter, allerdings mit dem geringsten Tempo seit acht Monaten. „Die Omikron-Variante des Coronavirus hat die Branche hart getroffen und die Nachfrage gedrückt“ stellte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson fest. Gleichwohl weist er darauf hin, dass die globalen Lieferketten unter Omikron weniger als unter früheren Varianten gelitten hätten. „Deswegen schätzen Unternehmen die künftigen Aussichten wieder positiver ein“, sagte Williamson.

Den dritten Rückgang in Folge verzeichnete der Einkaufsmanager­index des Institute for Supply Management (ISM). Der Sammelindex sank im Januar um 1,2 Prozentpunkte auf 57,6%. Obwohl das verarbeitende Gewerbe damit den zwanzigsten Monat in Folge expandierte, gaben die Unterindikatoren sowohl für Auftragseingänge als für auch die Produktion deutlich nach. Die Preiskomponente legte kräftig zu. Wie auch Williamson schätzt ISM-Experte Timothy Fiore die weitere Entwicklung optimistisch ein. Trotz der andauernden Probleme habe sich die Lage am Arbeitsmarkt drei Monate in Folge etwas entspannt. Auch würden sich die Versorgungsengpässe langsam auflösen, stellte Fiore fest.

Hohe Volatilität am Jobmarkt

Indes kommen widersprüchliche Signale vom Jobmarkt. Zwar meldete das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums, dass im Dezember die Zahl der offenen Stellen um 1,4% auf 10,9 Millionen gestiegen war. Gleichzeitig scheinen die Folgen des Trends, seinen Job freiwillig zu räumen – der sogenannten „Great Resignation“ –, nachzulassen. Laut BLS reichten 4,3 Millionen Arbeitskräfte die Kündigung ein, das sind 3,6% weniger als im Vormonat. Die Zahl der offenen Stellen übertraf die Zahl der Arbeitslosen um 4,6 Millionen. Als Folge der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante rechnen Experten im Januar wieder mit hoher Volatilität am Arbeitsmarkt.

Laut Handelsministerium stiegen die Bauausgaben im Dezember um 0,2% – die Erwartung lag bei 0,7%. Im November waren es +0,6%. Auf Jahressicht steigerten Unternehmen ihre Ausgaben für Bauprojekte um 9,0%.

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